Iljuschin Il-2 "Schturmowik"

04.03.2017 EK
Iljuschin Il-2m3
Iljuschin Il-2m3 (Archiv: Eberhard Kranz)

Die Iljuschin Il-2 ist das meistgebaute Flugzeug. Im zweiten Weltkrieg hatte es eine wichtige Rolle als Schlachtflugzeug, die Verluste waren jedoch hoch.

Entwicklungsgeschichte der Iljuschin Il-2

In den Jahren nach dem Ende des blutigen Bürgerkriegs ab 1923 begann auch in der Sowjetunion die Diskussion über die zukünftige Rolle der Luftwaffe. Da in der  Sowjetunion aber praktisch überhaupt keine Luftwaffe vorhanden war, lediglich die Propaganda ließ die Rote Luftflotte fliegen, war die Diskussion eher theoretischer Art. Das änderte sich, als Stalin die Bedeutung der Luftfahrt und des Flugzeugbaus als Indikator der technischen Entwicklung bestimmte, denn wenn ein Staat in der Lage ist, eine Luftflotte zu bauen und dabei neueste Kenntnisse aus Wissenschaft und Technik zur Verfügung hatte, konnte es nur der kommunistische Staat der Sowjets sein. Im August 1922 fasste das Zentralkomitee der Partei noch unter Lenins Führung einen Beschluss zum Aufbau einer leistungsfähigen Militärluftflotte. Dafür wurden für Sofortmaßnahmen 35 Millionen Goldrubel zur Verfügung gestellt. Als erstes sollten leichte Bomben- und Aufklärungsflugzeuge eigener Produktion beschafft werden. Um den Anschluss an den internationalen Flugzeugbau zu erreichen, Lenin hatte erkannt, dass ohne westliche Hilfe dies nicht möglich war, beschloss man mit der deutschen Firma Junkers in Beziehungen zu treten, da die Junkerssche Ganzmetallbauweise für die russischen Verhältnisse viele  Vorteile hatte. Man bot daraufhin über Kriegsminister Leo Trotzki Junkers einen Konzessionsvertrag an, der den Aufbau einer Flugzeugfabrik in Fili bei Moskau ermöglichen würde, gleichzeitig bot man auch der Reichswehr in geheimen Verhandlungen an, ein gemeinsames Ausbildungs- und Testzentrum in Lipezk zu schaffen. In Fili wurden die Junkerskonstruktionen A20, J21 und J22 gebaut, einmotorige Aufklärungs- und Jagdflugzeuge in Ganzmetallbauweise. Später wurde dort  die Ju-G-1 und deren Weiterentwicklung K30, von der die Sowjets im November 1925 15 Exemplare bestellten, teilweise gefertigt, wobei russische Konstrukteure, namentlich Tupolew, einen tiefen Einblick in die Ganzmetallbauweise Junkers erhielten. Bis in die 1930iger Jahre waren die meisten Tupolew Flugzeuge sehr modern als freitragende Eindecker, meist Tiefdecker, in Ganzmetallbauweise mit Wellblechbeplankung und freitragendem Normalleitwerk ausgelegt. Sie bildeten die Basis der schweren roten Bomberflotte, die damit Angriffe gegen europäische Staaten oder Japan möglich machten. Die Änderung der strategischen Ausrichtung der roten Luftflotte als Ergebnis der intensiven Auswertung der Kriege in Spanien und China forderte nun universell einsetzbare einmotorige Kampfflugzeuge, die die eigenen Truppen an der Front unterstützen und die gegnerischen Kampfmittel an und unmittelbar hinter der Front, wie Panzer, Kraftfahrzeuge, Artilleriestellungen und Truppenansammlungen bekämpfen sollten.

Iljuschin ZKB-55 (Archiv: Eberhard Kranz)

Ausschreibung forderte ein einmotoriges Mehrzweckkampfflugzeug

Auf die Forderung Stalins wurde dann 1936 eine Ausschreibung zur Schaffung eines einmotorigen Mehrzweckflugzeuges „Iwanow“ erlassen und verschiedene Konstruktionsbüros, unter ihnen Kotscherigin, Gurewitsch, Nikitin, Polikarpow, Neman und Suchoi, aufgefordert, binnen kürzester Zeit ihre Vorschläge zu unterbreiten. Sergej Wladimirowitsch Iljuschin, Leiter des ZKB (Zentrales Konstruktions-Büro) begann, obwohl sein Konstruktionsbüro die Ausschreibung nicht erhalten hatte, ab Herbst 1937 mit Studien und Entwürfen zu einem einmotorigen Mehrzweck-Kampfflugzeug. Am 27. Januar 1938 bat er in einem Brief an Stalin um den Auftrag für die Konstruktion und den Bau eines Prototyps. Er durfte sein Projekt Stalin vorstellen und erhielt daraufhin den Auftrag zum Bau der Maschine, die die Bezeichnung ZKB-55 erhalten hatte. Der Grund für den Auftrag schien darin zu liegen, dass die Militärs starke Zweifel an der Verwendbarkeit der bereits eingereichten und teilweise in Arbeit befindlichen Entwürfe hegten.

Iljuschin ZKB-55 (Archiv: Eberhard Kranz)

Konstruktionsmerkmale der ZKB-55

Die ZKB-55 war ein zweisitziger einmotoriger, freitragender, gepanzerter Tiefdecker in Gemischtbauweise mit einziehbarem Heckradfahrwerk und Normalleitwerk. Da das Flugzeug hauptsächlich in Flughöhen unter 200 m eingesetzt werden sollte, war es natürlich verstärkt dem Beschuss mit Infanteriewaffen vom Karabiner, über schwere Maschinengewehrte bis hin zur Truppenflak von unten ausgesetzt. Um die Maschine dagegen weit reichend zu schützen, entwickelten Iljuschin und seine Ingenieure eine Panzerwanne für die Unterseite des Rumpfvorderteils, die Motor, Kabine, Kraftstoffbehälter und Kühler gegen diesen Beschuss schützen sollte. Diese Wanne bestand aus 7 mm Panzerstahl und war zum größten Teil geschweißt. An dieser Wanne schlossen sich Spanten und auch die Anschlüsse der Tragflächen an, so dass sie ein integriertes tragendes Konstruktionselement darstellte. Durchbrochen war die Wanne nur unter dem Rumpf für den Kühler, was später sich bitter rächte und zu erheblichen Verlusten führte. Der von Iljuschin verwendete Motor AM 35 stammte aus dem Konstruktionsbüro von Alexander Mikulin und war ein wassergekühlter 12-Zylinder-Reihenmotor mit 46,66 Liter Hubraum. Die Zylinderbänke mit je sechs Zylindern waren stehend unter 60 Grad angeordnet. Die Startleistung betrug 1.350 PS (993 kW) bei 2.050 U/min. Auf Grund der schlechten Qualität von funktionswichtigen Bauteilen, wie Kurbelwellen, Ventilen und Nockenwellen, die häufig außerhalb der geforderten Toleranzen geliefert wurden, sowie Materialfehlern gab es mit dem Triebwerk extreme Schwierigkeiten, so dass Mikulin sich gezwungen sah, die gesamte Konstruktion zu überarbeiten. Dies führte dann zu einem im Prinzip neuen Motor AM 38, der wesentlich besser und qualitativ hochwertiger war, der ab Herbst 1940 die 100 Stunden Testläufe zur Zufriedenheit absolvierte und für die Serienfertigung freigegeben wurde. Der allgemeine Aufbau und der Hubraum waren gleich geblieben, die Lagerungen für Kurbel- und Nockenwellen waren verstärkt worden, so dass die Drehzahl auf 2.350 U/min erhöht werden konnte, was zu einer Startleistung von 1.675 PS (1.232 kW) führte. Der Lufteinlauf für den Kühler befand sich über dem Motor, führte durch einen groß dimensionierten, recheckigen gekrümmten Kanal zu dem im Rumpfboden befindlichen Kühler. Im vorderen Rumpfboden oberhalb der Panzerwanne befand sich der untere Kraftstofftank mit einem Volumen von 269 Litern. Die beiden Schmierstofftanks befanden sich beidseitig neben dem Triebwerk auf Höhe des Kurbelgehäuses und fassten je 81 Liter. Zwischen dem Brandschott, einem 6 mm Panzerspant und dem Kühlluftkanal war der vordere 175 Liter fassende dreieckige Kraftstofftank untergebracht. Der vordere, höhenverstellbare Pilotensitz bestand aus einer Stahlwanne und hatte einen Kopfschutzpanzer für den Piloten aus 13 mm starken Panzerstahl. Hinter dem Pilotensitz befand sich der Hauptkraftstoffbehälter mit einem Volumen von 268 Liter. Im hinteren Teil der Kabine war der Platz des Bordschützen, der das schwenkbare 12,7 mm Maschinengewehr Beresin UBT mit 150 Schuss bediente. Der Bordschütze war durch auf jeder Seite des Rumpfes befindlichen 13 mm Panzerplatte geschützt. Das Kabinendach aus 8 mm Panzerglas war im vorderen Teil nach hinten verschiebbar. Der mittlere Teil der Kabinenhaube war fest angebaut, hatte aber zwei seitliche Fenster, ebenfalls aus 8 mm Panzerglas, die sich öffnen ließen. Die Frontscheibe bestand aus einer 55 mm starken Panzerglasscheibe, die den Piloten gegen Beschuss von vorne schützte. Der hintere Rumpf war in Holzbauweise ausgeführt, das hieß, auch die Spanten waren aus querverleimten Sperrholzplatten hergestellt, die mit Holzstringern verbunden waren. Die Außenhaut des hinteren Rumpfes bestand aus 10 mm starken geklebten Sperrholzschalen. Am Seitenruderholm war am unteren Teil das starre, ölpneumatisch gedämpfte, schwenkbare Heckrad angeschlagen. Das glockenförmige Seitenleitwerk war eine mit Sperrholz verkleidete Holzkonstruktion, während das Seitenruder eine stoffbespannte Sperrholzkonstruktion darstellte. Das Hilfsruder bestand ebenfalls aus Sperrholz und konnte über ein Gestänge auch während des Fluges verstellt werden. Die Tragfläche bestand aus einem Tragflächenmittelstück, das fest mit dem Rumpf und seiner Panzerwanne verbunden war und den beiden trapezförmigen Außenflügeln. Der Aufbau war zweiholmig. Sowohl Holme wie auch die Rippen waren aus Leichtmetall, auch die Beplankung bestand aus unterschiedlich dicken Leichtmetallblechen. Das Tragflächenmittelteil war unten als Teil der Panzerwanne mit bis zu sechs mm starken Panzerplatten aus Stahl verkleidet. Die Querruder waren stoffbespannte Holzkonstruktionen, die Trimmklappen waren aus Leichtmetall und konnten während des Fluges hydraulisch verstellt werden. In den Außenflügeln, die ab der Baureihe Il-2m2 ebenfalls sperrholzverkleidete Holzkonstruktionen waren, befand direkt hinter dem Anschluss an das Flügelmittelstück die Bewaffnung, während die Magazine für die 20mm Maschinenkanone, später 23 mm, und das 7,62 mm Maschinengewehr sich im Flügelinneren zwischen den beiden Holmen befanden. Der Zugang erfolgte über eine Klappe auf der Tragflächenoberseite. Das Hauptfahrwerk hatte zwei ölhydraulisch gedämpfte Federbeine zwischen denen sich das Laufrad befand, das hydraulisch gebremst wurde. Das Fahrwerk wurde nach hinten in einen stromlinienförmig verkleideten Behälter, der vorn über die Tragflächenkante hinausragte, hydraulisch eingezogen, wobei im eingezogenen Zustand die Räder zur Hälfte aus dem Behälter ragten, um bei Notlandungen die Tragflächenunterseiten und den Rumpfboden zu schützen. Der Kühler befand sich im Rumpfboden, deshalb hatte hier die Panzerwanne eine Aussparung, dadurch war der ungeschützte Kühler sehr beschussempfindlich, was zu vielen Verlusten führte. Der Lufteinlaufshutze für den Kühler befand sich oben über dem Motor. Später verlegte man den Lufteinlauf des Kühlers in die Flügelwurzeln und panzerte den Kühler mit sechs mm Panzerplatten.

Iljuschin Il-2 (Archiv: Eberhard Kranz)

Flugerprobung der ZKB-55

Im August 1939 war der Prototyp der ZKB-55 fertig gestellt und am 2. Oktober 1939 startete Iljuschin – Testpilot Wladimir Kokkinaki zum Erstflug. Am 30. Dezember 1939 startete der zweite Prototyp ebenfalls mit Wladimir Kokkinaki am Steuer zum Erstflug. Bereits Ende März 1940 war die Werkserprobung beendet und die beiden Maschinen wurden der staatlichen Erprobung übergeben. Nach zahlreichen Testflügen bestätigte die Abnahmekommission die Eignung der ZKB-55 als Schlachtflugzeug. Die neue offizielle Bezeichnung war nun BSch-2 (Bronirowanna Schturmowik = gepanzertes Erdkampfflugzeug). Beanstandet wurde die geringe erflogene Höchstgeschwindigkeit von 362 km/h, die dem schwachen Motor AM-35 geschuldet war. Außerdem war man mit dem Motor insgesamt nicht zufrieden und forderte Mikulin auf, den Motor in kürzester Zeit zu verbessern. Im Herbst 1940 lief der neue Motor AM-38 bereits auf dem Prüfstand und ab Anfang 1941 standen die ersten Vorserienexemplare zur Verfügung. Um die Geschwindigkeit zu erhöhen, musste Iljuschin die Masse des Flugzeugs reduzieren und einen stärkeren Motor verwenden.

Iljuschin Il-2 (Archiv: Eberhard Kranz)

Aus einem Zweisitzer wird ein Einsitzer

Also ließ er den ersten Prototyp auf den neuen Motor AM-38 umrüsten und die Maschine als Einsitzer umbauen. Der Umbau erhielt die Bezeichnung ZKB-57. Nach anderen Quellen war der Umbau zum Einsitzer eine Forderung der Generalität der Roten Luftflotte, die den Bordschützen als unnötigen Ballast betrachtete. Die umgebaute Maschine erreichte nun eine Höchstgeschwindigkeit von 423 km/h. Trotzdem wollten die Militärs das Flugzeug nicht. Erst nach einem erneuten Vorsprechen Iljuschins bei Stalin im Dezember 1940 ordnete dieser die Serienfertigung an. Die Vorbereitungen dazu begannen im Januar 1941, gleichzeitig erhielt das Flugzeug die neue Bezeichnung Il-2. Bereits am 10. März 1941 startete das erste Serienflugzeug zum Erstflug. Es zeigten sich aber starke Unterschiede zu der ZKB-57, die Qualität der Serienmaschinen war außerordentlich schlecht, so dass bei den Einheiten, zum Beispiel beim 4. Schlachtfliegergeschwader (SchAP), fast jede Maschine komplett von den Technikern überarbeitet werden musste. Bis zum 22. Juni 1941, an diesem Tag fiel die deutsche Wehrmacht in die Sowjetunion ein, waren 249 Exemplare gefertigt. Als Folge des schnellen Vormarschs der Wehrmacht begann man die kriegswichtigen Rüstungsbetriebe aus Moskau und Leningrad ins Hinterland zu evakuieren, so wurde die Fertigung der IL-2 von Moskau und Fili nach Kuibyschew an die Wolga verlagert, so dass die Fertigung im Oktober 1941 stark absank. Da aber die Il-2 jetzt gleichzeitig in drei Werken vom Band rollte, stieg der Ausstoß schnell wieder an. Bis zum 31.12. 1941 waren bereits 1.500 Maschinen ausgeliefert. Bei Beginn des Krieges hatten die Rote Armee 174 Il-2 erhalten, davon 84 die Luftstreitkräfte. Vollständig mit 63 Maschinen war das 4. Schlachtfliegergeschwader ausgerüstet. Die restlichen 12 Maschinen waren in verschiedenen Grenz-Militärbezirken verstreut. Die Umschulung der Piloten war noch nicht abgeschlossen und nur wenige Piloten hatten schon den Waffeneinsatz geschult. Es gab auch keine auf das neue Flugzeug abgestimmte Einsatztaktik.

Iljuschin Il-2 (Archiv: Eberhard Kranz)

Iljuschin IL-2 geht in den Einsatz

Am 27. Juni 1941 erfolgte der erste Kampfeinsatz des 4. Schlachtfliegergeschwaders an der Beresina, wo man eine Panzerkolonne und am 28. Juni Truppenkonzentrationen bekämpfte. Wichtigste Ziele waren die Übergänge über den Fluss. Bis zum 2. Juli 1941 waren neun zerstört, aber man verlor in einer Woche 20 Piloten und 44 Maschinen. Die sowjetische Propaganda meldete die Zerstörung von 30 deutschen Flugzeugen bei einem Angriff auf den Flugplatz von Bobrusk. Ende August musste das Geschwader von der front abgezogen werden, um im Hinterland neu aufgestellt zu werden. Ab Juni wurden weitere Geschwader für die Westfront aufgestellt, die aber ebenfalls hohe Verluste erleiden mussten. So hatte das neu aufgestellte 61. Schlachtfliegergeschwader am 24. Juli von 28 Il-2 keine einsatzbereite Maschine mehr. Im August kamen insgesamt 11 Schlachtfliegergeschwader an die Front. Um sie ausrüsten zu können, hatte man den Sollbestand von 63 Il-2 pro Geschwader auf 32 Il-2 halbiert. Von den bis zum 31.12.1941 gelieferten 1.500 Il-2 gingen über 1.100 verloren.

Iljuschin Il-2 (Archiv: Eberhard Kranz)

Die Piloten waren jung und schlecht ausgebildet

Die Personalverluste der ersten Kriegsmonate wurde durch junge Piloten, die in den Fliegerschulen nur wenige Stunden geflogen waren, ersetzt. Sie konnten nicht im Verband fliegen und hatten selbst mühe die Flugzeuge auf geradem Kurs zu halten. Sie konnten nur mit Mühe starten und landen und eine Waffenschulung hatten sie nicht absolviert. Die Mehrzahl von ihnen wurde bereits beim ersten Einsatz abgeschossen. Als größter Nachteil stellte sich heraus, dass die Flugzeuge nach hinten völlig schutzlos waren. Die deutschen Jagdflieger griffen von hinten seitlich an oder auch von unten und eröffneten das Feuer aus kürzester Entfernung, so dass auch die Panzerung keinen Schutz mehr bot. Auf den Fliegerschulen wurden die sowjetischen Piloten nicht im Luftkampf unterrichtet, ihnen blieb nur die Flucht im Tiefstflug, wobei es häufig zu Bodenkollisionen kam oder sie in das konzentrische Feuer der deutschen Truppenluftabwehr mit ihren 20 mm und 37 mm Maschinenkanonen gerieten. Erst im Sommer 1942 schulte man eine verbindliche Taktik. Inzwischen hatte sich gezeigt, dass ein gezielter Angriff unter steilen Sturzwinkeln gegen Punktziele, wie Panzer oder LKW oder MG Nester, nicht möglich war. Die einzige Angriffsmöglichkeit war der Anflug in 400 Meter bis 1.000 Meter Höhe und der Einsatz der Waffen in flachen Winkel bis maximal 30 Grad. Bomben wurden deshalb im Horizontalflug mit möglichst hoher Geschwindigkeit abgeworfen. Da aber das Visier der Il-2 diesen Anforderungen nicht genügte, zielte der Pilot über individuelle Strichmarkierungen an der Frontscheibe, was aber keine hohen Trefferquoten brachte. Als problematisch erwies sich auch der Einsatz der Kanonen, da diese sehr weit vom Rumpf entfernt in den Tragflächen montiert waren, kam es beim Schießen zu starken Vibrationen, unter denen natürlich die Trefferquote litt. Eigentlich war nur ein Angriff gegen Flächenziele Erfolg versprechend, dieser war aber bis 1943 durch Einsatz von nur kleinen Formationen Il-2 nicht effektiv.

Iljuschin Il-2 (Archiv: Eberhard Kranz)

Die IL-2 wird wieder zum Zweisitzer

Zwischenzeitlich hatte man erkannt, dass die Verluste an Piloten und Maschinen nicht mehr tragbar waren, deshalb kam nun die Forderung nach einer zweisitzigen Ausführung, damit ein Bordschütze die hintere Hemisphäre des Flugzeuges mit seinem schweren 12,7 mm Maschinengewehr UBT gegen Jägerangriffe schützen konnte. Die ersten zweisitzigen Maschinen verließen im Herbst 1942 die Montagebänder und brachten bei dem ersten Einsatz im Oktober 1942 bei Stalingrad prompt ein neues Problem. Man hatte zwar jetzt einen Bordschützen, aber dieser war fast ungeschützt den Angriffen der Jäger ausgesetzt, weil man den Bereich der hinteren Kabine nur durch eine schmale 6 mm Stahlplatte gepanzert hatte. Das Ergebnis war, es wurden beim Einsatz dreimal so viele Bordschützen als Piloten durch Jägerbeschuss getötet. Erst ab Mitte 1943 wurde die Lage der Schlachtflieger aus mehreren Gründen langsam besser. Erstens hatte die Deutsche Luftwaffe die Luftüberlegenheit im Luftraum über der Front verloren, zweitens hatte man jetzt reichlich Kampferfahrungen gesammelt, drittens von den Fliegerschulen kamen mehr und besser ausgebildete Piloten und viertens, die Schlachtgeschwader flogen jetzt mit Jagdschutz ihre Einsätze. So konnte man die Verluste langsam reduzieren, sie blieben aber immer noch sehr hoch. So verlor die Rote Luftwaffe 1943 in fünf Tagen in der Schlacht im Kursker Bogen 255 Il-2. In dieser Schlacht setzte man erstmals panzerbrechende Bomben mit Kumulativwirkung erfolgreich ein. Aus einer Höhe von 200 Meter geworfen, deckten sie eine Fläche von 30 mal 100 Meter ab. Ein direkter Treffer führte zur Vernichtung des Panzers oder des gepanzerten Gefechtsfahrzeuges. Die ersten Einsatztage brachten noch 6-8 vernichtete Panzer pro Angriff eines Geschwaders, bald änderten die Panzertruppen aber die Gefechtsordnung und die Trefferquote sank auf 1-2 vernichtete Panzer ab. Aber auch die Kanonen brachten nicht die erwarteten Ergebnisse. Auf den Erprobungsplätzen erzielte man mit der Kanone SchWAK drei Prozent und mit der Kanone WJa 10 Prozent Treffer beim Verschießen des gesamten Kampfsatzes von 150 Geschossen. Unter Gefechtsbedingungen sanken diese Quoten durch feindliche Luftabwehr, ungenügende Zieleinrichtungen und Ausbildungsmängel stark ab. Die 23 mm Geschosse mit nur 10 Gramm Pulverfüllung durchschlugen die Panzerung nicht. Selbst die besten Piloten erreichten mit der stärkeren Kanone NS-37 (37 mm Kaliber) unter Sturzwinkeln von 30 Grad und Schussentfernungen von 300 bis 400 m nur etwa 5 Prozent Treffer. Die ungelenkten Raketen RS-82 und RS-132 durchschlugen selbst bei direkten Treffen die Panzerung nicht. Trotz der bekannten Mängel baute man die Il-2 in immer größeren Stückzahlen, denn sie war das einzige Mittel, Panzer und gepanzerte Fahrzeuge aus der Luft zu bekämpfen. Es wurden aber ständig Überarbeitungen an der Maschine vorgenommen, um sie im Kampfwert zu steigern. Gleichzeitig wurden aber auch wichtige Teile, wie das Leitwerk und die Außenflügel aus Holz hergestellt, um Aluminium zu sparen. Bereits im Herbst 1942 begann man die 20 mm Kanonen SchWAK  durch die durchschlagskräftigeren 23 mm Kanonen Wolkow-Jarzew WJa 23 zu ersetzen, die aber nicht in der notwendigen Stückzahl gefertigt werden konnten, so dass viele Flugzeuge weiterhin mit den 20 mm Kanonen SchWAK ausgeliefert wurden. Die Panzerung wurde verbessert und wog zuletzt 910 kg, dies bewirkte, dass das Flugzeug, obwohl es den stärkeren AM-38F mit 1,750 PS Startleistung (1.287 kW) hatte, keine besseren Flugleistungen zeigte. Diese Ausführung bekam die Bezeichnung Il-2m2. Ab Frühjahr 1943, nach weiteren Überarbeitungen, wie durch die stärker gepfeilten Außenflügel und Vergrößerung des Seitenleitwerks zur Verbesserung der Seitenstabilität, bezeichnete man diese Maschinen als Il-2m3. Die Il-2m3 war die leistungsfähigste Ausführung des Flugzeugs. Ab 1944 setzte man die Il-2 endlich in großen Verbänden unter Jagdschutz ein und bald zeigten sich Erfolge. So setzte man im Januar 1944 144 Il-2, die durch mehrere Jagdfliegergeschwader gedeckt wurden, gegen einen Flugplatz bei Bobrusk ein. Der Flugplatz wurde dabei völlig zerstört und 120 deutsche Flugzeuge wurden am Boden vernichtet. Aber nicht nur die Schlachtfliegergeschwader setzten die Il-2 ein, auch die Rote Flotte hatte Il-2 im Einsatz. Im Juni 1943 verfügten die Marineflieger über 164 Il-2, die sie neben Angriffen auf Landziele auch gegen gegnerische Schiffe auf See und in den frontnahen Häfen einsetzten. Aber auch bei der Rückeroberung der Krim von April bis Mai 1944 setzte die Schwarzmeerflotte Il-2 ein, sogar zur Deckung der Landungstruppen aus der Luft. Über See konnte, wegen der fehlenden Funkausrüstung, nur auf Sicht nach feindlichen Schiffen gesucht werden, so dass die meisten Flüge ergebnislos verliefen. Problematisch war auch die geringe Reichweite, deshalb begann man bei Iljuschin eine spezielle Marineversion zu entwickeln, die auch als Torpedoträger verwendet werden sollte. Man reduzierte die Bewaffnung indem man die 23 mm Kanonen wegließ und dafür dort Aufhängungen für je einen 100 Liter Zusatztank anbrachte. Um Gewicht zu sparen, wurde die Panzerung reduziert, denn das Flugzeug sollte einen 533 mm Torpedo tragen. Ab Anfang 1944 waren die ersten modifizierten Flugzeuge einsatzbereit. Durch die starke Abwehrbewaffnung der Schiffe blieb meist nur ein Überraschungsangriff im Tiefflug, wobei der Torpedo oder die Bomben in Höhen von 20 – 40 m abgeworfen wurden. Die Il-2 war eben nicht ein Marineflugzeug, man verwendete sie nur, weil man über keine bessere Maschine verfügte. Die Maschinen erhielten die Bezeichnung Il-2T (T für Torpedo) und es wurden etwa 400 Exemplare bis zum Auslaufen der Fertigung gebaut.

Iljuschin Il-2 über Berlin im Mai 1945 (Archiv: Eberhard Kranz)

Die Il-2 wurde an allen Fronten eingesetzt

Die Il-2 war während des gesamten Krieges an allen Fronten bei insgesamt 356 Schlachtfliegergeschwadern im Einsatz. Vom 22. Juni 1941 bis zum 8. Mai 1945 verlor die Sowjetunion 23.600 Il-2, davon wurden 12.400 im direkten Gefechtseinsatz vernichtet, wobei 7.837 Piloten und 8.680 Bordschützen getötet wurden. Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Il-2 lag bei 60 Einsatzstunden und auf ca. 53 Einsätze kam ein Verlust. Insgesamt wurden bis zum Ende der Produktion im Oktober 1944 36.136 Il-2 in drei Werken gebaut, andere Quellen nennen rund 32.000 gebaute Exemplare. Am 8. Mai 1945, dem Tag der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, waren noch 3.289 Il-2 im Bestand der Roten Luftflotte. Im Verlauf des Krieges erbeuteten deutsche Truppen über 100 flugfähige Il-2. Einige wurden in Rechlin getestet und für Beschussversuche verwendet. Zum Einsatz in der deutschen Luftwaffe und bei den Verbündeten kam es nicht. Man hielt das Flugzeug für zu gefährlich für die Besatzung. Wenn die Il-2 in der sowjetischen Propaganda auch überaus gelobt wurde und als das ideale Kampfflugzeug an sich dargestellt wurde, man denke nur an das Stalin Wort: “Die Rote Armee braucht die Il-2 wie Luft und Brot. Ich verlange mehr Maschinen. Das ist meine letzte Warnung!“ Iljuschin erhielt bereits im Juli 1941 für die Il-2 den Stalinpreis erster Klasse. Dass Angriffe nur unter flachen Winkeln bis 30 Grad geflogen werden konnten, war kein Fehler Iljuschins bei der Konstruktion, sondern ging auf die Ansichten der sowjetischen Luftkriegstheoretiker über den Einsatz von Schlachtflugzeugen im horizontalen Angriff im Tiefflug zurück. Die Bewaffnung wurde zwar ständig verbessert, so kamen durchschlagkräftigere 37 mm Kanonen NS 37 zur Verwendung, aber auch diese waren noch zu schwach. Die am meisten verwendeten Bomben FAB 100 erreichten nur bei weniger als 5 m Entfernung zum Panzer Wirkung. Die versuchsweise Verwendung von 45 mm Kanonen NS-45 mit je 50 Schuss erwies sich als nicht praktikabel, weil durch den zu großen Rückstoß es zu Beschädigungen an der Zelle kam. Die Bombenlast von 400 kg erwies sich auch als zu gering, aber mit bereits 600 kg Bombenlast war die Il-2 von den Feldflugplätzen nicht mehr in die Luft zu bringen. Mit 1942 erhielten die Ausbildungsgeschwader die massiv geforderte Schulausführung der Il-2, Il-2U genannt. Das Modell war mit zwei 23 mm Kanonen WJa in den Tragflächen ausgerüstet und konnte unter den Flächen zwei ungelenkte Raketengeschosse RS-82 und 400 kg Bomben mitführen, so dass der Gefechtseinsatz geschult werden konnte. Die Luftstreitkräfte Polen, der CSR, Jugoslawiens und Bulgariens erhielten ab Mitte 1944 verstärkt Il-2m3, da die sowjetischen Schlachtfliegergeschwader mit der neuen und besseren Il-10 ausgestattet wurden. Nach unterschiedlichen Quellen sind es zwischen 2.000 bis 2.500 Il-2 gewesen. Nach dem Kriegsende erhielten auch China und Nordkorea überschüssige Il-2 als Erstausstattung ihrer Luftstreitkräfte.

Iljuschin Il-2m3 (Archiv: Eberhard Kranz)

Nur wenige Exemplare der Il-2 überlebten ihre Dienstzeit

Obwohl die Il-2 bis heute das am meisten gebaute Flugzeug ist, sind nur wenige Exemplare erhalten geblieben. So gibt es je Maschine im russischen Luftfahrtmuseum in Monino, im polnischen Luftfahrtmuseum in Warschau, im bulgarischen Luftfahrtmuseum in Krumovo und im serbischen Luftfahrtmuseum in Belgrad zu besichtigen. Die einzige flugfähige Il-2 gehört der Paul Allens Flying Heritage Collection und ist auf dem Flughafen in Everett/Washington zu Hause. Bei dieser Maschine handelt sich um ein in Russland wieder aufgebautes Wrack aus der Tundra. Der Wiederaufbau dauerte 6 Jahre, der Erstflug war am 24.11.2011. Als Antrieb hat die Maschine aber keinen Originalmotor AM-38 F, sondern einen amerikanischen Allison V1710 mit einer Startleistung von 1.340 PS (985 kW). Eine zweite Il-2 aus einem Bodenfund soll momentan in Russland wieder flugfähig aufgebaut werden.

Iljuschin Il-2U (Archiv: Eberhard Kranz)

Versionen der Il-2

ZKB-55:

Ursprüngliche zweisitzige Ausführung mit 12 Zylinder Reihenmotor Mikulin AM-35 mit 1.350 PS Startleistung (993 kW) zwei Prototypen gebaut. Erstflug am 2.Oktober 1939. Die Maschinen brachten nicht die geforderten Leistungen  

ZKB-57:

Dritter Prototyp. Um die geforderten Leistungen zu bringen als Einsitzer umgebaut und mit stärkerem Motor Mikulin AM-38 mit 1.575 PS Startleistung (1.158 kW) der Regierungskommission für die Serienfertigung nach Intervention Stalins freigegeben

BSch-2:

Bezeichnung für die ersten Serienflugzeuge, die von April bis Mai 1941 ausgeliefert wurden. Detailverbesserungen zur ZKB-57.

Il-2:

Neue Bezeichnung entsprechend der geänderten Bezeichnungsmethode. Es wurde der Verwendungszweck BSch (gepanzertes Erdkampfflugzeug) gegen das Kürzel des verantwortlichen Generalkonstrukteurs Iljuschin Il ausgetauscht. 

Il-2I:

1942 gebauter schwerer einsitziger Jagdbomber, gilt als Basis für die spätere Il-10 nicht in Serie gefertigt

Il-2m:

Erste modifizierte Ausführung mit neuen Außenflügeln aus Holz, um Aluminium zu sparen und entfeinerte Ausrüstung (Instrumentierung, u.a. Wegfall des Bombenvisiers)

Il-2m2:

Ende 1942 gebaute letzte einsitzige Ausführung mit verstärkter Panzerung von insgesamt 950 kg und dem leistungsgesteigerten Mikulin AM-38F mit 1.720 PS (1,265 kW) Startleistung und verbesserten Flugleistungen

Il-2m3: 

Auf Grund der extrem hohen Verluste entwickelte zweisitzige Ausführung mit Bordschützen im hinteren Teil der Kabine. Als Abwehrbewaffnung nach Hinten wurde ein schwenkbares 12,7 mm Maschinengewehr UBT mit anfänglich 150 Schuss, später mit 280 Schuss eingebaut. Ein zusätzlicher Kraftstofftank wurde zwischen Pilotensitz und den Sitz des Bordschützen eingebaut. Ab Oktober 1942 Großserienbau und erster Einsatz bei Stalingrad. Insgesamt etwa 25.000 Exemplare bis zum Auslaufen der Produktion gefertigt.

Il-2T:

Modifizierte Marineversion als Torpedoflugzeug und Seeaufklärer mit reduzierter Bewaffnung und Panzerung etwa 400 Exemplare gefertigt

Il-2U:

Unter der Leitung von Alexej W. Siderow Mitte 1942 entwickelte Schulversion mit Doppelsteuer und reduzierter Bewaffnung, die aus zwei 23 mm Kanonen WJa 23 bestand. Unter den Flächen konnten zwei Raketengeschosse RS 82 und 400 kg Bomben mitgeführt werden, so dass auch wirklichkeitsnahe Gefechtsflüge trainiert werden konnten. Es wurde etwa 300 Exemplare zum Teil auch als Umbauten gefertigt.

Il-2M-82:

Im Winter 1943 entwickelter und erprobter Umbau, der als Antrieb den luftgekühlten 14 Zylinder Doppelsternmotor Asch 82IR mit einer Startleistung von 1.750 PS (1.287 kW) erhielt, inoffiziell auch als Il-4 bezeichnet. Da die Leistungen aber nicht besser waren, ging die Maschine nicht in die Produktion

Il-2SchFK:

1943 entwickelte Version, die statt der in den Flächen montierten 23 mm Maschinenkanonen WJa 23 zwei 37 mm Maschinenkanonen SchFK-37 mit je 50 Schuß in großen Gondeln unter den Tragflächen erhielt. Neun Exemplare während der Kämpfe um Stalingrad getestet. Die großen Behälter verschlechterten aber die Flugeigenschaften, so wurde von einem Serienbau abgesehen

Il-2NS-37:

Ende 1943 entwickelte Version mit zwei 37 mm Kanonen NS-37 mit je 150 Schuß  in kleinen Gondeln unter den Tragflächen, ohne ungelenkte Raketen und reduzierter Bombenlast (normal 100 kg, maximal 200 kg)  Ab Anfang 1944 in Serie gebaut

Il-8:

Modifizierte Ausführung mit dem neuen,  wassergekühlten 12 Zylinder –V-Reihenmotor  Mikulin AM-42 mit einer Startleistung von 2.000 PS (1.471 kW), einer geänderten Bewaffnung und einer höheren Bombenzuladung von maximal 1.000 kg. Der erste Prototyp (Il-2 AM-42) hatte am 10.Mai 1943 seinen Erstflug unter Wladimir K. Kokkinaki. Mit einer Abflugmasse von 7.250 kg erreichte er in 2.400 m eine Höchstgeschwindigkeit von 488 km/h. Anfang 1944 wurde ein zweiter Prototyp gebaut, bei dem die  Zelle aerodynamisch verbessert wurde und der Kühler in die Flügelwurzeln verlegt wurde. Die Höchstgeschwindigkeit erhöhte sich dadurch auf 508 km/h. Wegen der kurz vor dem Serienbau stehenden Il-10 ging die Il-8 nicht mehr in die Serienfertigung.

Iljuschin Il-2m3 Museum Bulgarien (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Iljuschin Il-2m3

Land: ehemalige Sowjetunion
Verwendung: Tiefangriffsflugzeug

Triebwerk: ein wassergekühlter stehender Zwölfzylinder-Reihenmotor Mikulin AM-38F mit  verstellbarem Dreiblatt-Metall-Propeller AV-57-158
Startleistung:  1.720 PS  (1.265 kW)
Dauerleistung:  1.575 PS (1.158 kW) in 2.000 m  

Erstflug ZKB-55: 2. Oktober 1939
Baujahr: 1943
Besatzung: 2 Mann

Abmessungen:

Spannweite: 14,60 m

Länge: 11,65 m

größte Höhe: 4,17 m

Spannweite Höhenleitwerk: 5,86 m

maximale Rumpfbreite: 1,25 m

maximale Rumpfhöhe: 1,80 m

maximale Flügeltiefe: 3,42 m

geringste Flügeltiefe: 1,48 m

maximale Tiefe Höhenleitwerk: 2,35 m

Propellerdurchmesser: 2,70 m

Propellerfläche: 5,73 m²

Spurweite: 3,66 m

Radstand: 7,80 m

Flügelfläche: 38,50 m²

V-Form:  +7°20’

Pfeilung vordere Flügelkante: 6°40’

Streckung: 5,54

Massen:

Leermasse: 4.625 kg

Startmasse normal: 5.770 kg

Startmasse maximal: 6.160 kg

Tankinhalt: 712 Liter

Schmierstoff: 162 Liter

Flächenbelastung: 160,0 kg/m²

Leistungsbelastung: 3,58 kg/PS  (4,87 kg/kW)

Leistungen:

Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 391 km/h

Höchstgeschwindigkeit in 1.320 m: 405 km/h

Marschgeschwindigkeit in  2.000 m:  318 km/h

Mindestgeschwindigkeit: 155 km/h

maximale Gipfelhöhe: 6.000 m

Dienstgipfelhöhe: 4.250 m

Steigleistung:  5,1 m/s

Steigzeit auf 4.250 m:  15 min

Reichweite normal: 580 km

Reichweite maximal: 685 km

Flugdauer:  2 h

Landegeschwindigkeit: 140 km/h

Startstrecke: 540 m

Landestrecke: 380 m

Bewaffnung: zwei 20 mm Maschinenkanonen SchWAK mit je 210 Schuß oder zwei

                     23 mm Maschinenkanonen WJa 23 mit je 150 Schuß in den Tragflächen

                     ein 12,7 mm Maschinengewehr UBT mit 280 Schuß im Heckstand

                     zwei 7,62 mm Maschinengewehre SchKAS mit je 750 Schuß

                     vier Raketengeschosse RS-132

Bombenlast:  normal 400 kg, maximal 600 kg, ab 1943 je zwei 48er Kassetten bestückt

                      mit Hohlladungsbomben PTAB zur Panzerbekämpfung

 

Eberhard Kranz

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