Direktere Flugrouten durch Europa

14.03.2022 RK
DFS Fluglotsen
DFS Fluglotsen (Foto: DFS)

Die Initiative Functional Airspace Block Europe Central (FABEC) präsentiert einen weiteren Korridor mit direkteren Flugrouten, damit wird der Flugverkehr auf diesen Linien klimaschonender.

Nach der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung im Sommer 2021 zur Vertiefung der Zusammenarbeit der Funktionalen Luftraumblöcke untereinander, haben sich FAB CE und FABEC nun darauf geeinigt, einen grenzüberschreitenden Betrieb für FRA einzuführen. So will man den Luftraumnutzern die Möglichkeit geben, optimale Routen über große Bereiche des europäischen Luftraums hinweg zu planen. Genau in dieser Möglichkeit, vorab bereits den kürzesten, wirtschaftlichsten und damit potentiell auch klimafreundlichsten Weg planen zu können, liegt der größte Vorteil von Free Route Airspace. Flugzeuge können Lufträume auf direktem Weg, ohne Umwege, auf der kürzesten Strecke durchfliegen. Das spart Treibstoff und reduziert Emissionen. Je größer diese Lufträume sind, desto größer und nachhaltiger die Wirkung. Des Weiteren ermöglichen grenzüberschreitende Free Route-Optionen den Fluggesellschaften eine Streckenführung unabhängig von nationalen Luftraumgrenzen zwischen definierten Ein- und Ausflugspunkten auf verschiedenen Seiten dieser Grenzen frei zu planen. Damit können sie zukünftig Flugmeilen reduzieren, günstige Windbedingungen nutzen oder Flugwege um militärische Übungsgebiete herum optimieren. 

FABEC Free Route Airspace (Grafik: DFS)

Die neue grenzüberschreitende Schnittstelle wird zwischen dem Free Route Airspace Karlsruhe SÜD in Deutschland und dem SECSI FRA (Southeast Europe Common Sky Initiative Free Route Airspace) an der Grenze zu Österreich eingerichtet. Die Implementierung beginnt stufenweise ab dem 24. März 2022. Sukzessive soll der grenzüberschreitende Free Route Betrieb zwischen Österreich und Deutschland aufgenommen werden. Alle Initiativen werden es den Luftraumnutzern ermöglichen, klimafreundlichere Flugprofile zu verwenden.

„Mit der Implementierung von Free Route Lufträumen, die von Österreich bis Nord-Mazedonien und bis zum schwarzen Meer reichen, haben Austro Control und die Mitglieder von FAB CE in Europa Pionierarbeit geleistet. Mit der heute unterzeichneten Vereinbarung verfolgen wir als FAB CE und FABEC ein klares gemeinsames Ziel: Wir wollen einen möglichst klimaschonenden Flugverkehr in einem Luftraum, der unabhängig von Staatsgrenzen Flüge auf der kürzesten Strecke ermöglicht und damit zu einer nachhaltigen Reduzierung von Emissionen beitragen kann. Mit der Verbindung dieser beiden Free Route Lufträume sind wir diesem Ziel wieder ein Stück weit nähergekommen“, sagte Valerie Hackl, Geschäftsführerin von Austro Control.

Arndt Schoenemann, CEO der DFS, betonte: "Die Fluglotsen des FABEC und des FAB CE verwalten einen der verkehrsreichsten Lufträume Europas. Die Einführung des grenzüberschreitenden Free Route-Konzepts ist eine wichtige regionale Lösung. Damit sollen bedeutende verkehrliche Magistralen in der Luft unterstützt und die Anforderungen des europaweiten Networkmanagements erfüllt werden. Die aktuellen Maßnahmen sind das Neueste in einer Reihe von Initiativen zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks des Luftverkehrs, für die der FABEC bereits in 2020 den ATM 2020 Environment Award erhalten hat."  

Die Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2021/116 der Europäischen Kommission sieht grenzüberschreitende Free Route Airspaces oberhalb von Flugfläche 305 (ca. 9.000m) durch europäische Flugsicherungsorganisationen bis Ende des Jahres 2025 vor.

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