Politik tut sich schwer mit Gripen Beschaffung

15.03.2013 RK
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Die Schweizer Politiker im Ständerat haben sich für die Beschaffung des Saab Gripen NG ausgesprochen, blockieren das Geschäft jedoch über die Kostenbremse.

Am 5. März 2013 stimmten 22 Regierende im Ständerat für die Beschaffung des schwedischen Kampfjets und 20 dagegen. Für den zu bildenden Spezialfond sprachen sich 23 dafür und 15 dagegen aus. Im Grossen und Ganzen wurde die Kampfflugzeug Beschaffung im Ständerat gutgeheissen, wäre da nicht doch noch ein Hindernis eingebaut. Die Räte liessen nicht von der Kostenbremse ab und blockierten das Geschäft mit 23 gegen 19 Stimmen. Nach dem Nationalrat wird es der Ständerat im Sommer noch einmal probieren. Kommentar zu der Schweizer Gripen Politik Wie in jedem Land treiben es auch die Politiker in der Schweiz im Kampfflugzeuggeschäft auf die Spitze, einige wollen ein Flugzeug andere keines, ein paar wollen ein besseres und einige sind mit der günstigsten und wohl auch besten Lösung zufrieden. Bei der Kampfflugzeugbeschaffung wird jede und jeder zum Spezialisten und jede und jeder weiss ganz genau, was bei einem Kampfflugzeug Sache ist und was nicht, in den Augen der politischen Kampfflugzeugspezialisten wissen es nur die Bundesräte nicht. Viele Schweizer Politiker sind sich nicht ganz bewusst, dass sie sich bei dieser Kampfflugzeugbeschaffung für oder gegen eine Armee aussprechen, denn ohne wirksamen Schutzschirm am Himmel macht sich ein Land, das eine schlagkräftige Armee befürwortet, unglaubwürdig. Es gibt einige ewiggestrige Politiker, die das Kampfflugzeuggeschäft mit politischen Forderungen verknüpfen wollen, sie wollen nicht bei den kleinen Schweden sondern bei den grossen EU Playern einen Kampfjet kaufen. In unseren Augen kommen diese aus bürgerlichem Holz geschnitzten Mannen reichlich spät mit solchen Ideen, an das hätte man schon beim Lancieren der Ausschreibung denken sollen. In der Schweiz stellt sich vielmehr die Sachfrage, ob wir einen Tiger Ersatz brauchen oder ob wir auf diesen verzichten können, dies hätte man jedoch schon vor der teuren und langjährigen Evaluation klären sollen. Schliesslich muss jeder Politiker selber mit sich ausmachen, was für die Schweiz das Beste ist. Die Politiker sollten sich jedoch im Klaren sein, dass von ihnen gefällte Entscheidungen auf die Meinungsbildung im Volk durchaus gewichtig sein können. Diese Kampfflugzeugbeschaffung wird höchstwahrscheinlich vor das Volk kommen und ein Volksnein wäre für die Schweizer Politik und die Schweizer Armee ein harter Schlag und ein neues Kampfflugzeug wäre wohl für immer gestorben. Wie stellen wir uns zur aktuellen Kampfflugzeugbeschaffung? Wir sind für die Beschaffung eines neuen Kampfjets, selbstverständlich hätte man die F-5E Tiger II für weitere 15 Jahre nachrüsten können, das wäre sicherlich nicht die Dümmste Lösung gewesen. Viele nachgerüstete ehemalige Schweizer Tiger dienen bei der US Navy als Aggressor Flugzeuge. Diese Tiger Kampfjets werden von den besten Fluglehrern geflogen, die mit diesen Jets im harten Kurvenkampf gegen die Ausbildungsteilnehmer auf ihren Kampfjets der vierten Generation immer noch hohe Abschussraten erzielen. Natürlich hätten wir gerne einen Eurofighter oder Rafale in der Schweizer Luftwaffe gesehen, diese Jets lassen sich in der heutigen Zeit jedoch kaum mehr finanzieren und auch die Betriebskosten nehmen bei diesen Kampfflugzeugen schon bald unanständige Werte an. Für die Schweizer Luftwaffe ist der Gripen NG die beste Lösung, die Schweden bauen seit Jahrzehnten Kampfflugzeuge und dies nicht nur auf dem Papier. Bereits die Leistungen eines Gripen C sind beeindruckend und der Gripen E wird noch besser. Wir sehen es für die Schweiz als Chance, bei der Weiterentwicklung des Gripen NG dabei sein zu dürfen. Das Risiko trägt übrigens nicht die Schweiz, das Risiko trägt alleine Schweden, das im Bau der besten Kampfjets seit Jahrzehnten ganz vorne mit dabei ist. Wir freuen uns bereits auf den nächsten politisch angekündigten Overkill, stellen Sie sich eine Patrouille Suisse mit sechs Hornets oder sechs Gripen vor. Auf dass der Schuss nicht hinten hinaus geht! Captain Robert Kühni
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