airberlin: Effizienzprogramm zeigt Wirkung

22.03.2012 BGRO
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Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft airberlin sieht nach einem schlechten Jahr 2011 positiver in die Zukunft.

airberlin CEO Hartmut Mehdorn sagte dazu auf der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens am Freitag in Berlin: „Trotz Umsatz- und Passagierrekord können wir mit dem Ergebnis des Jahres 2011 nicht zufrieden sein.“ Nicht nur durch den strengen Winter in Europa Anfang 2011, den arabischen Frühling, Fluglotsenstreiks sowie Androhungen von Streikmaßnahmen sei das Ergebnis weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Vor allem die Einführung der Luftverkehrsteuer (165,6 Mio. Euro) und der Anstieg der Treibstoffpreise (229,2 Mio. Euro) habe das Unternehmen in 12 Monaten mit Mehrkosten von rund 395 Mio. Euro belastet. Mehdorn: „Ich vertraue immer noch darauf, dass die Bundesregierung erkennt, wie schädlich die Luftverkehrsteuer für die deutsche Luftfahrt ist. Sie führt zu Wettbewerbsverzerrungen, ist ökologisch unsinnig und gefährdet Arbeitsplätze.“ Es sei ein Unding, dass sechs deutsche Airlines fast 60 Prozent der Steuer von rund einer Milliarde Euro zahlen müssten, während die restlichen 40 Prozent von 100 ausländischen Luftfahrtgesellschaften getragen würden. Mehdorn: „airberlin hat sich durch wesentliche Weichenstellungen und Maßnahmen jetzt so aufgestellt, dass wir positive Effekte erkennen und deshalb optimistisch in die Zukunft blicken können.“ So zeige das Effizienzverbesserungsprogramm „Shape & Size“ bereits im laufenden 1. Quartal Wirkung; denn trotz um rund 35 Mio. Euro höherer Belastungen durch den gestiegenen Kerosinpreis werde man ein besseres Ergebnis als im Vorjahresquartal erzielen. airberlins CFO Ulf Hüttmeyer: „Unser Fitnessprogramm ´Shape & Size´ greift und wird seine volle Wirkung im zweiten Halbjahr entfalten. Wir erwarten allein in diesem Jahr aus dem Programm eine operative Ergebnisverbesserung von mehr als 200 Mio. Euro.“ „Die Performance in allen Bereichen steigt sichtbar; die Talsohle ist damit durchschritten“, betonte Mehdorn. Positiv bewertet Mehdorn zudem die strategische Partnerschaft mit Etihad Airways und den am 20. März folgenden Beitritt zur globalen Luftfahrtallianz oneworld®. Beides werde dem Unternehmen nach erfolgter Konsolidierung attraktive Wachstumschancen bieten. Bilanz 2011 Im Vergleich zum Vorjahr hat die Air Berlin PLC 2011 ihren Umsatz um 13,7 Prozent auf 4,23 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,72 Mrd. Euro) und die Zahl ihrer Passagiere um 1,2 Prozent auf 35,3 Mio. (Vorjahr: 33,6 Mio.) erhöhen können. Der operative Aufwand auf der EBITDAR-Ebene hat von 3,16 Mrd. Euro um 20,6 Prozent auf 3,81 Mrd. Euro zugenommen. Tatsächlich wäre der Anstieg des Aufwands ohne Zusatzbelastungen und Einmaleffekte deutlich geringer ausgefallen. Aufgrund dieses Mehraufwandes hat sich das EBITDAR (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Leasingkosten) von 618,5 Mio. Euro um 31,1 Prozent auf 425,9 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2011 reduziert. Das EBIT (operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern) fällt von -9,3 Mio. Euro auf -247,0 Mio. Euro. Das Finanzergebnis hat sich hingegen von -133,3 Mio. Euro auf -111,9 Mio. Euro verbessert. Zu der geringeren Belastung haben vor allem niedrigere Finanzaufwendungen beigetragen. Das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2011 beläuft sich auf -358,8 Mio. Euro nach -141,6 Mio. Euro in 2010. Nach einem Steuerertrag in Höhe von 87 Mio. Euro beträgt das Nettoergebnis des Berichtsjahres -271,8 Mio. Euro nach -97,2 Mio. Euro im Vorjahr. Das Eigenkapital beträgt 253,7 Mio. Euro (Vorjahr: 505,3 Mio. Euro) und die Nettoverschuldung 813,0 Mio. Euro (Vorjahr: 489,3 Mio. Euro).
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