Wie viele Airbus A380 braucht Emirates

13.10.2010 RK
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Emirates hat bereits 90 Superjumbos bestellt und könnte noch mehr dieser Grossraumflugzeuge nachfragen.

Die Geschäftsleitung von Emirates Airlines hat bereits mehrfach betont, dass für die Airline mehr als 90 A380 durchaus Sinn machen könnten, jetzt erschien bei Reuters ein Interview mit Tim Clark, Geschäftsführer von Emirates, wonach die Fluggesellschaft aus Dubai bis zu 120 Superjumbos nachfragen könnte. Tim Clark betonte im Interview, dass momentan die Platzsituation auf dem Heimatflughafen maximal 90 Maschinen dieses Typs zulasse, erst nach einer weiteren Ausbaurunde könnten mehr Superjumbos bestellt werden, zudem sei Airbus momentan nur in der Lage 90 A380 Maschinen an Emirates zu liefern. Bei diesen Dimensionen muss man sich langsam fragen, wie viele A380 es bei der Gesellschaft aus der Golfregion vertragen mag? Für die Piloten ist es natürlich schön, dass es eine Gesellschaft gibt, die sich eine Flotte von bis zu 120 A380 leisten kann, ich habe Kollegen, mit denen ich die Linienpilotenschulung gemacht habe, die bei Emirates bereits links auf dem A380 herumfliegen. Wirtschaftlich könnte diese Expansionsstrategie vor allem für die europäischen Fluggesellschaften zu Wettbewerbsnachteilen führen, denn in dieser Branche kann man mit der Menge und Grösse sehr viel herausholen und Emirates hat zudem den Vorteil, dass bei jedem outbound Flug günstig getankt werden kann. Der Treibstoffpreis in Dubai liegt gut 20 bis 30 Prozent tiefer als in Europa. Die Gesellschaft verhindert auch eine Pilotengewerkschaft, daher sind die Löhne im Cockpit bedeutende tiefer als bei den europäischen und amerikanischen Fluggesellschaften, auch das übrige Personal arbeitet momentan noch günstiger als in Europa. Emirates hat viele Vorteile, die eine solche Expansion durchaus begünstigen. Man stelle sich vor, dass bald jeder Grossflughafen in Europa einmal oder zweimal täglich mit einem A380 von Emirates angesteuert wird, um Passagiere über das Drehkreuz in Dubai nach Asien, Afrika oder Australien weiter zu „verschiffen“. Jedem Airline Manager in Europa müssen bei solchen Szenarien die Haare zu berge stehen, bei einer solchen Ausgangslage bleibt ihm nur die Hoffnung, dass der Passagier das Umsteigen in Dubai als zu beschwerlich einstuft und einen Direktflug mit der lokalen Fluggesellschaft, dem tieferen Preisniveau bei Emirates vorzieht. Bei der Strategie von Emirates wird der Flugpassegier mitentscheiden, wie sich die A380 Expansion in Dubai weiterentwickeln wird.
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