Skyguide plant virtuelles Flugsicherungszentrum

04.02.2014 RK
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skyguide (Foto: skyguide)

Die Effizienzsteigerung der europäischen Flugsicherung sollte bis anhin unter anderem auch auf der Reduktion der heute über 60 Flugsicherungszentren in Europa basieren. Allerdings wurden solche Zusammenlegungen aufgrund politischer und sozialer Widerständ

Skyguide ortet das Problem weniger in der Anzahl als in der fehlenden Vernetzung der Zentren. Die Schweizer Flugsicherung verfolgt selbst seit einiger Zeit den vielversprechenden Weg einer virtuellen Konsolidierung ihrer beiden Standorte Dübendorf und Genf zu einem einzigen Flugsicherungszentrum. Die Idee stösst auch international auf Interesse. Nun unternimmt skyguide den nächsten Schritt in der Schaffung ihres so genannten "Virtual Centre Switzerland". Probleme der physischen Zusammenlegung In Europa ist der Ruf nach einer effizienteren Flugsicherung weit verbreitet. Allerdings mangelt es an machbaren Optionen dazu. Die physische Zusammenlegung - das heisst auch Schliessung - von Flugsicherungszentren war bisher eine der Arbeitshypothesen. Skyguide selbst hatte 2010 mit dem Vorschlag, in der Region Basel ein zentralisiertes trinationales Flugsicherungszentrum einzurichten, politische und soziale Widerstände geweckt. Dank der technologischen Entwicklung haben sich in den letzten Jahren neue Alternativen ergeben, wie etwa die Zusammenarbeit von verschiedenen Standorten in einem gemeinsamen virtuellen Flugsicherungszentrum. Neue Möglichkeiten Virtuelle Flugsicherungszentren erschliessen neue Möglichkeiten. Die Standorte bleiben erhalten, die technische Infrastruktur, die Prozesse und die Organisationen werden harmonisiert und die Verkehrslast verteilt. Daraus ergibt sich neben einer merklichen Leistungssteigerung der Flugsicherung vor allem auch eine betriebliche Kontinuität, wie sie heute (z.B. beim Ausfall eines Zentrums) nur ungenügend gewährleistet ist. Die Idee beginnt Fuss zu fassen, in Europa wie auch ausserhalb. Skyguide spielt hier mit dem Virtual Centre Switzerland eine vielbeachtete Pionierrolle. Virtual Centre Switzerland In der Schweiz steht unterdessen der nächste Schritt an im Hinblick auf das Virtual Centre Switzerland. In einer mehrjährigen Übergangsphase wird ab 2016 der gesamte obere Luftraum bei schwachem Verkehrsaufkommen von einem einzigen Standort aus betreut. Aufgrund der längeren Erfahrung mit einem innovativen streifenlosen Betriebssystem ("Stripless") wird diese Rolle Genf zukommen. Erstmals in Europa wird dann ein Zentrum zeitweise Verkehr von einem anderen übernehmen können. Diese Übergangsphase hat keinen Einfluss auf die Stellen und auch für Kunden und Partner ändert sich nichts an der Dienstleistung oder in der Zusammenarbeit. Bei Bedarf (z.B. während dem World Economic Forum) kann Dübendorf den Betrieb jederzeit vollumfänglich weiterführen. Diese Übergangsphase bringt freilich noch nicht die angestrebte Effizienzsteigerung, weder operativ noch wirtschaftlich. Der volle Nutzen des Virtual Centre Konzepts wird sich erst nach erfolgter schweizweiter Einführung des Stripless-Betriebs, und der technischen Harmonisierung der gesamten Infrastruktur bemerkbar machen. Dann können sowohl Dübendorf wie Genf flexibel Luftraumsektoren übernehmen. CEO Daniel Weder: "Wir schaffen ein Flugsicherungszentrum mit zwei Standorten. Dabei fassen wir auch die mögliche Zusammenarbeit mit weiteren Standorten im Ausland ins Auge. So kann sich skyguide aussichtsreich im europäischen Kontext positionieren, ohne die hoheitliche Aufgabe der Flugsicherung abzugeben." skyguide
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