SkyGuide meldet soliden Geschäftsabschluss

05.04.2012 BGRO
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Skyguide erzielte ein Betriebsergebnis von CHF 27,97 Mio. (Vorjahr: CHF -11,69 Mio.) dank konsequenter Kostenkontrolle und Mehreinnahmen, dies trotz der nachteiligen Wechselkursentwicklung.

2011 erhielt skyguide aufgrund veränderter rechtlicher Rahmenbedingungen erstmals eine Vergütung für nicht oder nur unzureichend entgoltene Leistungen auf Regionalflugplätzen und in den delegierten Lufträumen. Sie ist nun in der Lage, das kumulierte Defizit über die nächsten Jahre abzubauen. Auch im operationellen Bereich steht das Unternehmen dank den Aufbauarbeiten der letzten Jahre gefestigt da. Mehr Einnahmen, stabile Kosten Auf der Einnahmenseite profitierte skyguide (Schweizerische AG für zivile und militärische Flugsicherung) von einem Verkehrszuwachs von +3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zudem erhielt skyguide im vergangenen Jahr dank einer Änderung im Luftfahrtgesetz erstmals eine teilweise Vergütung für die Kontrolldienste, die sie in den delegierten Lufträumen in Deutschland, Italien und Österreich erbringt. Mit der Umsetzung der Spezialfinanzierung Luftverkehr überwies der Bund skyguide darüber hinaus eine erste Tranche aus dem Mineralölsteuerfonds zur Entgeltung der Flugsicherungstätigkeiten auf den Regionalflugplätzen. Der Umsatz stieg um 17 Prozent auf CHF 427,18 Mio. (Vorjahr: CHF 364,86 Mio.). Einen Teil der Mehreinnahmen hat skyguide an die Kunden in Form von reduzierten Anfluggebühren auf den Flughäfen Genf und Zürich weitergegeben. Sie ist nun in der Lage, das in den letzten Jahren kumulierte Defizit von CHF 99 Mio. schrittweise abzubauen. Der Betriebsaufwand nahm um 6 Prozent zu und betrug CHF 399,21 Mio. (Vorjahr: CHF 376,55 Mio.). Diese Zunahme ist vor allem auf den Beitrag für die Eurocontrol-Mitgliedschaft zurückzuführen, der neu von skyguide statt von der Eidgenossenschaft getragen wird. Das Betriebsergebnis lag bei CHF 27,97 Mio., was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt (CHF -11,69 Mio.). Die weiterhin konsequente Kostenkontrolle trug ebenfalls zu diesem positiven Resultat bei. Das Gesamtergebnis betrug 2011 CHF 28,35 Mio gegenüber CHF 6,1 Mio. im Vorjahr. Guy Emmenegger, Verwaltungsratspräsident von skyguide, sagt: "Es freut uns, dass skyguide unter anderem dank der verbesserten Rahmenbedingungen ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren kann. Wir haben mehrere Jahre darauf hin gearbeitet und möchten an dieser Stelle der Politik, den Behörden und unseren Partnern für ihre Unterstützung danken". Negative Auswirkungen des Wechselkurses Eine grosse Herausforderung stellte im letzten Jahr die Frankenstärke dar. Die Einnahmen erfolgen mehrheitlich in Euro, die Ausgaben jedoch fast ausschliesslich in Franken. Nebst Wechselkursverlusten führt diese Entwicklung zu einer künstlichen Verteuerung der Überfluggebühren. Dies schwächt die Konkurrenzfähigkeit der skyguide im europäischen Kontext. "Die Wechselkursentwicklung erfüllt uns mit Sorge. Wir prüfen aktuell verschiedene Optionen, um mögliche künftige Einnahmeverluste einzudämmen", erklärt Daniel Weder, CEO von skyguide. Ausgezeichnete operative Leistung Auch im vergangenen Jahr konnte skyguide eine starke operative Leistung vorweisen. Trotz Verkehrszuwachs erreichte die Pünktlichkeit der Flüge wiederum einen Rekordwert: 96 Prozent des Verkehrs wurde pünktlich abgewickelt (Vorjahr: 95 Prozent). Im Überflugbereich konnten die flugsicherungsbedingten Verspätungen gegenüber dem Vorjahr gar um 60 Prozent gesenkt werden. Diese gute Leistung ist auf verschiedene Massnahmen zur Kapazitätserhöhung zurückzuführen. Dank intensivierten Rekrutierungsanstrengungen konnte die Anzahl FlugverkehrsleiterInnen erhöht werden. Im vergangenen Jahr führte skyguide darüber hinaus ein neues Planungsinstrument ein, das ermöglicht, den Personaleinsatz noch besser auf die prognostizierte Verkehrssituation auszurichten. Arbeiten im FABEC kommen zögerlich voran Die Schweiz und skyguide arbeiten zusammen mit Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden an der Schaffung eines von insgesamt neun geplanten Luftraumblöcken in Europa: dem FABEC (Functional Airspace Block Europe Central). Die Bildung von grösseren Luftraumblöcken hat zum Ziel, die Effizienz und die Leistungsfähigkeit des Flugsicherungssystems in Europa zu verbessern. Im vergangenen Jahr kam der laufende Kooperationsprozess langsamer voran als geplant. Die Positionen der beteiligten Flugsicherungen und Staaten über die notwendigen Integrationsschritte gehen teilweise weit auseinander. Die von skyguide geforderte gemeinsame Dachorganisation der Flugsicherungen im FABEC konnte augrund divergierender Ansichten nicht realisiert werden. Für grössere Fortschritte ist eine engere Zusammenarbeit aller Partner jedoch unausweichlich. Bis die Vision eines einheitlichen europäischen Luftraumes Realität wird, stehen noch grosse Aufgaben bevor. Ausblick 2012 Nach einem positiven Geschäftsjahr erwartet skyguide ein schwieriges Jahr 2012. Hauptgrund ist die unsichere europäische Wirtschaftslage als Folge der Schuldenkrise. Die Prognosen für die Verkehrsentwicklung im laufenden Jahr mussten nach unten korrigiert werden und liegen aktuell knapp unter der Nullgrenze gegenüber dem Vorjahr. Skyguide rechnet erst im Jahr 2013 mit einer Rückkehr zum Wachstum. Die Unsicherheiten betreffend der Entwicklung des Euro verdüstern die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr zusätzlich. Ab 2012 erhalten die Flugsicherungsunternehmen in Europa, darunter die skyguide, von der Europäischen Kommission konkrete, sehr ambitiöse Leistungsvorgaben in den Bereichen Finanzen und Kapazität. Aufgrund der Aufbauarbeiten der letzten Jahre ist skyguide jedoch gut gerüstet für den europäischen Wettbewerb.
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