SWISS mit leicht positivem Ergebnis

04.11.2021 RK
Swiss Boeing 777-300ER
Swiss Boeing 777-300ER (Foto: Swiss International Air Lines)

SWISS konnte infolge saisonal stärkerer Sommermonate sowie erheblicher Kosteneinsparungen das dritte Quartal mit einem leicht positiven Ergebnisbeitrag von CHF 6,7 Mio. abschliessen.

Der Betriebsertrag stieg in diesem Quartal gegenüber Vorjahr um 91,0 Prozent auf CHF 707,8 Mio. (Q3 2020: CHF 370,5 Mio.). Dadurch reduzierte sich der operative Verlust in den ersten neun Monaten auf CHF – 391 Mio. (1. – 3. Quartal 2020: CHF – 415 Mio.). Die im Rahmen der Restrukturierung eingeführten Massnahmen zeigen Wirkung.

Die Corona-Pandemie hat auch in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 das Ergebnis von Swiss International Air Lines (SWISS) belastet. Nach äusserst anspruchsvollen Wintermonaten hat im Frühjahr jedoch eine leichte Erholung der Nachfrage eingesetzt, die sich in den Sommermonaten verstärkt hat.

Leicht positiver Ergebnisbeitrag im saisonal stärksten dritten Quartal

Im saisonal stärksten dritten Quartal hat SWISS eine signifikante Zunahme der Reisetätigkeit verzeichnet, die sich auch infolge von Nachholeffekten bis in den Herbst hinein ausgeweitet hat. In den Sommermonaten konnte SWISS ihr Angebot auf 55 Prozent der Vorkrisenkapazität erhöhen und absetzen. Dies resultierte in einer Steigerung des Betriebsertrags um 91 Prozent auf CHF 707,8 Mio. (Q3 2020: CHF 370,5 Mio.). Durch die Erhöhung des Angebots und erhebliche Kostensenkungen hat SWISS im dritten Quartal einen operativen Gewinn in Höhe von CHF 6,7 Mio. (Q3 2020: CHF – 148,3 Mio.) erwirtschaften können. Über neun Monate betrachtet konnte SWISS damit den operativen Verlust im laufenden Geschäftsjahr auf CHF – 391 Mio. (1. – 3. Quartal 2020: CHF – 415 Mio.) reduzieren, obschon die ersten beiden Monate des Jahres 2020 noch nicht von der Krise betroffen waren. Der Betriebsertrag ging in den ersten neun Monaten um rund 11 Prozent auf CHF 1,37 Mrd. zurück (1. – 3. Quartal 2020: CHF 1,54 Mrd.). Weiterhin hat eine sehr starke Frachtnachfrage das nach wie vor schwache Passagiergeschäft teilweise kompensiert.

Markus Binkert, CFO von SWISS, erklärt: «Wir freuen uns sehr, dass wir das dritte Quartal mit einem leicht positiven Ergebnisbeitrag abschliessen konnten. Es ist uns in den Sommermonaten gelungen, die erhöhte Kapazität abzusetzen und die Kosten weiter zu senken. Dennoch liegt der Ergebnisbeitrag weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenwert.» Im vierten Quartal wird es saisonbedingt nicht möglich sein, an diese positiven Zahlen anzuknüpfen. SWISS rechnet mit einem beträchtlichen Verlust im Gesamtjahr 2021.

Eingeleitete Restrukturierungsmassnahmen zeigen Wirkung

Die im Rahmen des strategischen Restrukturierungsprogramms «reach» eingeführten Massnahmen zur dauerhaften Einsparung von rund CHF 500 Mio. schreiten planmässig voran. Zur Verkleinerung der Langstreckenflotte wurden fünf Airbus A330 temporär in den Langzeitparkmodus überführt. Der Abbau der Kurzstreckenflotte soll durch die vorgezogene Ausflottung von Flugzeugen der älteren Airbus A320-Familie sowie die verzögerte Einflottung von neuen Flugzeugen der Airbus A320neo-Familie realisiert werden. Zudem soll der Einsatz von Flugzeugen reduziert werden, die im Auftrag von SWISS von anderen Fluggesellschaften betrieben werden (sog. Wet-Lease). Zwei Flugzeuge vom Typ Airbus A320neo werden dieses Jahr noch an SWISS ausgeliefert.

Dieter Vranckx, CEO von SWISS, erläutert: «Aufgrund der niedrigeren Kostenbasis haben wir mehr Flexibilität bei der Ertragssteuerung und können so unser Angebot planmässig weiter hochfahren. Wir haben uns ehrgeizige Ziele gesetzt, um die Auswirkungen unseres Geschäfts auf die Umwelt zu mindern. Diese können wir nur aus einer soliden finanziellen Position heraus erreichen.»

Zudem verbessert sich die Liquiditätssituation kontinuierlich. Insgesamt wird SWISS voraussichtlich nicht mehr als die Hälfte des Bankenkredits in Anspruch nehmen und den Kredit vor Ablauf der Laufzeit zurückzahlen. CFO Binkert sagt: «Es zeigt sich, dass die im Rahmen der Restrukturierung eingeleiteten Massnahmen greifen und wir bei der Überwindung der Krise auf Kurs sind. Angesichts der Belebung der weltweiten Reisetätigkeit, die sich durch die angekündigte Öffnung der USA nochmals verstärkt hat, gehen wir davon aus, dass wir unser Angebot im kommenden Jahr auf mindestens 70 Prozent von vor der Krise erhöhen können.»

Starker Passagierzuwachs in den Sommermonaten

Im Juli betrug der Passagierzuwachs im Vergleich zum Vorjahr 88,3 Prozent, im August 123,7 Prozent und im September 204,6 Prozent. Im dritten Quartal betrug der Sitzladefaktor im Durchschnitt 66,4 Prozent – bei einer Kapazität von 55 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau. Nach wie vor lag die Auslastung der Flüge im Europaverkehr über derjenigen der Interkontinentalstrecken, Letztere hat sich jedoch gegenüber Vorjahr deutlich verbessert.

SWISS1 beförderte in den ersten neun Monaten des aktuellen Jahres 3,7 Mio. Passagiere, 15,2 Prozent2 weniger als in der Vorjahresperiode. Insgesamt führte SWISS 35.264 Flüge durch. Dies entspricht einem Rückgang von 14,6 Prozent gegenüber Vorjahr. In den ersten neun Monaten des Jahres 2021 hat SWISS auf dem gesamten Streckennetz 3,4 Prozent weniger Sitzkilometer (ASK) angeboten, die Anzahl der verkauften Sitzkilometer (RPK) ging um 23,7 Prozent zurück. Der Sitzladefaktor lag bei durchschnittlich 50,7 Prozent und damit 13,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Im vierten Quartal wird SWISS weiterhin über 50 Prozent ihrer Vorkrisenkapazität und dabei ein möglichst verlässliches Flugangebot anbieten. Im Winterflugplan werden rund 90 Ziele ab Zürich und Genf bedient. Dies entspricht vom Umfang her dem Destinationsportfolio von vor der Krise, wenn auch mit geringeren Frequenzen. Zu den Flugzeugen, die zum Einsatz kommen, gehören auch die drei Langstreckenflugzeuge Boeing 777, die im Zuge der Pandemie für den reinen Frachttransport umgerüstet worden waren und inzwischen wieder zurückgebaut wurden.

1 Exkl. Edelweiss Air

2 In der SWISS Berichterstattung wurden in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Lufthansa Group rückwirkend zum Jahreswechsel Anpassungen in der Definition der Verkehrszahlen vollzogen. Dies schlägt sich auch in den Vorjahresabweichungen nieder.

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