Optimierte MODRU-Abflugroute in Düsseldorf

26.08.2020 PS
Duesseldorf Airport
Duesseldorf Airport (Foto: Flughafen Düsseldorf)

Mitte August hat die Deutsche Flugsicherung (DFS) am Düsseldorfer Flughafen eine zusätzliche, verkürzte Streckenführung der Abflugroute MODRU bei Westwindwetterlagen eingeführt.

Mit dieser Massnahme setzt die DFS eine Vorgabe der EU um, welche innerhalb der nächsten Jahre verstärkt die Umsetzung von Flächennavigationsverfahren an den großen europäischen Flughäfen fordert. Mit der neuen Route kann der Kerosinverbrauch und die damit verbundenen Emissionen reduziert werden. Die Planung erfolgte in enger Abstimmung mit der Lärmschutzkommission.

10.08.2020.- Entgegen den bisherigen Abflugverfahren, die auf technischen Bodenanlagen basieren, orientieren sich die neuen Verfahren ausschließlich auf satellitengestützte Navigationstechnik. Durch den Einsatz der digitalen Technik kann die Ideallinie zudem präziser eingehalten werden.

Die neue Streckenführung ist dabei im Nahbereich nahezu deckungsgleich zur bisherigen MODRU Abflugroute – die deutliche Verkürzung der Streckenführung um ca. 18 Kilometer in Richtung Belgien erfolgt etwa ab dem Erreichen einer Flughöhe von 5000 Fuß (ca. 1,5 Kilometer). Seit Einführung der MODRU-Abflugroute im Jahr 2003 wurden bereits Überflüge im Bereich der verkürzten Flugroute bei entsprechender Steigleistung durch individuelle Kursführungen seitens der Fluglotsen durchgeführt. Durch das neue standardisierte Verfahren werden diese Flüge nun allerdings deutlich planbarer.

Allerdings können nicht alle Flugzeuge dieses neue Flugverfahren nutzen:

Nach wie vor muss bei Grenzüberflug in Richtung Belgien eine Flughöhe von 21.000 Fuß (ca. 6.400 Meter) erreicht werden – nur wer dies über die verkürzte Streckenführung schafft, darf diese nutzen.

Hinzu kommt, dass nur Flugzeuge mit neuesten Navigationssystemen in der Lage sind, diese neuen Verfahren anzuwenden. An verkehrsreichen Tagen nutzen circa 110 Flüge die bisherige MODRU-Abflugroute für Flüge in Richtung Südwest-Europa, rund 10 Prozent dieser Flüge könnten die neue, verkürzte Streckenführung nutzen.

Hintergrund

Das neue, satellitengestützte Navigationsverfahren RNP (Required Navigation Performance) ermöglicht es entsprechend ausgerüsteten Jets, GPS-basiert sogenannte Radius-to-fix-Kurven (RF-Legs) zu fliegen.

Piloten, die dieses Verfahren nutzen, befliegen dabei in hoher Präzision eine Kreisbahn, die von der Flugsicherung anhand eines festgelegten Radius definiert ist.

Flugzeuge können so ihre vorgegebene Ideallinie im Kurvenflug mit kontinuierlich gleichem Abstand zum Referenzpunkt einhalten.

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