Mehr Digitalisierung im Luftverkehr

09.02.2023 RK
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Laut des jüngsten Berichts „Air Transport IT Insights“ von SITA setzen Airlines und Flughäfen auf eine beschleunigte Digitalisierung zur Bewältigung des steigenden Fluggastaufkommens.

Angesichts zunehmender Betriebsstörungen, Bergen von Gepäck und gleichzeitigem Personalmangel steigern Flughäfen und Airlines derzeit ihre Investitionen in Technologien zur Digitalisierung ihres Betriebs. Zudem soll mithilfe zusätzlicher Self-Service-Optionen das Fluggasterlebnis schneller und effizienter gestaltet werden.

Dem heute von SITA veröffentlichten Bericht „2022 Air Transport IT Insights“ zufolge wollen CIOs angesichts der Erholung im Anschluss an die Coronapandemie sicherstellen, dass ihre Betriebsabläufe nicht nur effizient, sondern auch ebenso flexibel und widerstandsfähig sind. IT-Lösungen werden dabei als zentrale Voraussetzung für ihren Erfolg angesehen. Somit hat sich auch die Digitalisierung beschleunigt. Airlines und Flughäfen setzen dabei auf Schlüsseltechnologien, um ihr Geschäft gegen Störungen abzusichern und zugleich die Reiseerfahrung zu automatisieren.

Laut Prognosen werden die IT-Ausgaben der Branche zur Unterstützung dieser Digitalisierungsmaßnahmen ihren seit 2020 bestehenden jährlichen Wachstumstrend fortsetzen. Ganze 96 % der Fluggesellschaften und 93 % der Flughäfen erwarten, dass ihre IT-Ausgaben 2023 gegenüber 2022 gleich bleiben oder weiter steigen werden. Im vergangenen Jahr beliefen sich die IT-Ausgaben von Airlines und Flughäfen auf schätzungsweise jeweils 37 und 6,8 Milliarden US-Dollar. 

Dazu David Lavorel, CEO der SITA: „Der Flugverkehr hat sich insbesondere in Europa und den USA schneller von der Pandemie erholt als in der Branche zunächst erwartet. Während diese Erholung begrüßenswert ist, wurden Flughäfen und Fluglinien angesichts von Personal- und Ressourcenmangel auf dem falschen Fuß erwischt. Das erhöhte Passagieraufkommen belastet den Betrieb und hat zu einer erhöhten Gefahr von Engpässen, Verzögerungen, Flugstornierungen und fehlgeleitetem Gebäck geführt. Die Digitalisierung gilt als Schlüssel bei der Bewältigung dieser Herausforderungen, denn sie ermöglicht eine größere Skalierbarkeit und Flexibilität.“

Durch Digitalisierung des Betriebs mit weniger Aufwand mehr erreichen

Fluggesellschaften setzen insbesondere auf IT-Tools, um außerplanmäßige Betriebsanforderungen zu bewältigen und ihren Fluggästen selbst angesichts von Personalengpässen ein optimales Fluggasterlebnis zu bieten. In den kommenden drei Jahren werden mindestens 90 % der Airlines in Verbesserungen des IT-Service-Managements und in Störungswarnsysteme investieren, aber auch in Business-Intelligence-Initiativen zur Steuerung der Bodenzeiten und zur Abfertigung von Fluggästen und Gepäck.

Business-Intelligence-Lösungen haben auch für die Flughäfen bei IT-Investitionen hohe Priorität. Mindestens 93 % planen, bis 2025 Business-Intelligence-Initiativen für das Anlagenmanagement und den Flugbetrieb einzuführen. Die Prioritäten liegen dabei ganz klar auf der Verbesserung der Agilität, der besseren Anpassungsfähigkeit bei Störungen und der prompten Kommunikation mit Kunden und anderen Stakeholdern. Die Hälfte der Flughäfen strebt bis 2025 die Einführung automatischer Warnsysteme an, die Störungen des Flugbetriebs schon im Vorfeld erkennen, sowie von Business-Intelligence-Initiativen, um eine nachfragegestützte Skalierung des Betriebs zu ermöglichen.

Optimierung der Reiseerfahrung dank intelligenter Technologien

Sowohl Airlines als auch Flughäfen investieren in Schlüsseltechnologien, um das Fluggasterlebnis auf jedem Schritt der Reise reibungsloser zu gestalten. Außerdem sollen Engpässe vermieden und so die Neuverteilung wichtiger Personalressourcen ermöglicht werden, damit sich diese auf komplexere Aufgaben konzentrieren können. Biometrik und Self-Service-Technologien sind dabei ein wichtiger Schwerpunktbereich.

Für Airlines stellen Self-Service-Technologien ein wichtiges Hilfsmittel bei der Bewältigung außerplanmäßiger Betriebsanforderungen dar. Sie blieben 2022 ihre wichtigste Investmentpriorität, dicht gefolgt von kontaktlosen Lösungen und dem biometrischen Identitätsmanagement.

Die Mehrheit der Fluglinien plant zudem, ihren Fluggästen bis 2025 Echtzeit-Informationen zur Nachverfolgung ihres Gepäcks zur Verfügung zu stellen. So soll das Gepäckmanagement effektiver werden und Fluggästen nach einer Phase erheblicher Störungen des Flugbetriebs mehr Handlungsfähigkeit geboten werden.

Ähnlich setzen Flughäfen vor allem auf Self-Service-Initiativen und legen dabei besonderes Gewicht darauf, ein selbständiges Einchecken und eine automatische Gepäckaufgabe zu ermöglichen. 86 % der Flughäfen wollen diese Lösungen bis 2025 umsetzen. Die Anzahl der Einführungen eines einzigen, sicheren biometrischen Tokens für alle Kontrollpunkte hat sich von lediglich 3 % im Jahr 2021 auf 39 % im Jahr 2022 erhöht – und mehr als die Hälfte der Flughäfen planen die Einführung im Verlauf der nächsten drei Jahre. Dies signalisiert ein starkes Bekenntnis zu einer Reiseerfahrung der nächsten Generation, bei der Fluggäste ihr Gesicht als Bordkarte nutzen und sich so nahtlos durch den Flughafen bewegen können.

SITA

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