DFS bildet britische Towerlotsen aus

30.06.2017 PS
DFS Fluglotsen
DFS Fluglotsen (Foto: DFS)

Die Deutsche Flugsicherung starte an der Flugsicherungsakademie in Langen Anfang Juli ein international einmaliger Kurs.

DFS beginnt mit der Ausbildung von Towerlotsen für den britischen Markt, die dann erstmals direkt eine von der britischen Aufsichtsbehörde anerkannte Lizenz erhalten werden. Bei der Ausbildung von Fluglotsen für ihr britisches Tochterunternehmen Air Navigation Solutions Ltd. (ANS) beschreitet die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH dabei neue Wege. Gemeinsam mit dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) und seinem britischen Pendant, der Civil Aviation Authority (CAA), hat sie eine Ausbildung für Towerlotsen im Vereinigten Königreich konzipiert, die unmittelbar von der CAA anerkannt wird.

Das bedeutet: Mit dem Zeugnis der erfolgreichen Teilnahme stellt die CAA eine UK-Studentenlizenz aus. Sie ermöglicht es den Studenten, an einem britischen Flughafen direkt in das so genannte Unit-Training einzusteigen – so bezeichnet man die praktische Ausbildung am künftigen Einsatzort. Damit kann die DFS als Trainingsanbieter nun direkt Schulungen für den britischen Markt anbieten, die als gleichwertig mit einer Ausbildung im Vereinigten Königreich anerkannt werden. Die DFS ist die erste Flugsicherungsorganisation in Europa, die eine solch grenzüberschreitende Ausbildung möglich macht.

Dienstleister für andere Länder

Bereits in der Vergangenheit hat die DFS Fluglotsen für andere europäische Länder ausgebildet, zum Beispiel für Kroatien. Allerdings ist dies das erste Mal, dass zwei nationale Aufsichtsbehörden mit einer Flugsicherungsorganisation zusammengearbeitet haben, um die Anerkennung der Ausbildung zu erleichtern. Gemeinsam mit dem BAF und der CAA hat die DFS in einem dreitägigen NSA Audit Anfang Mai die konkreten Ausbildungsinhalte für britische Lotsen überprüft. Vorangegangen war eine zweijährige Vorbereitungszeit.

"Mit den Lehrgängen, die in sehr guter Kooperation mit der deutschen und britischen Aufsichtsbehörde entstanden sind, haben wir ein neues Trainingsprodukt entwickelt, dass den sehr spezifischen Anforderungen der britischen Regularien entspricht. Wir sind in der glücklichen Lage, dass unsere britischen Kollegen an der Akademie ihre Kenntnisse einbringen konnten.", sagt Otto Fischer, Leiter der Flugsicherungsakademie. "Für die DFS-Gruppe ist es wichtig, dass wir unsere Lotsen in eigener Verantwortung ausbilden und dabei nicht auf Dritte angewiesen sind."

Weitere Kurse in Planung

Der erste Tower-Kurs startet am 03. Juli 2017 mit sechs Lotsenschülern. Nach Abschluss der institutionellen Ausbildung in Langen im kommenden März werden sie den praktischen Teil ihrer Ausbildung am Flughafen Edinburgh fortsetzen. An diesem Flughafen wird die DFS-Tochter ANS vom 01. April 2018 an für die Tower- und Anflugkontrolle zuständig sein. Darüber hinaus sind im Jahr 2018 drei weitere Kurse vorgesehen, ebenfalls mit jeweils sechs Teilnehmern. In ihnen werden Tower-Lotsen für den Flughafen Gatwick ausgebildet, der bereits seit dem Frühjahr 2016 unter Kontrolle der ANS ist. Weitere Kurse für das Jahr 2018 und die folgenden Jahre sind in Planung. Von 2019 an gibt es über den Bedarf der ANS hinaus noch freie Kapazitäten, die die DFS im Drittgeschäft vermarkten will.

"Durch die neue, im Vereinigten Königreich anerkannte Ausbildung kann die DFS nun nicht nur leichter Fluglotsen für ihre britische Tochter ANS bereitstellen. Sie ist damit auch zu einem attraktiven Trainingsanbieter für alle britischen Flughäfen geworden", sagt Prof. Klaus-Dieter Scheurle, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFS. "Unser Ziel ist es, freie Ausbildungskapazitäten neben unserem Kerngeschäft im regulierten Bereich kommerziell zu vermarkten. Mit unserem qualitativ hochwertigen Ausbildungsangebot sehe ich dort gute Chancen."

DFS

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