Boeing 787 Dreamliner, was kostet es die Airlines

01.02.2013 RK
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Viele Leser konfrontierten uns mit der Frage, wie viel das Dreamliner Grounding die Fluggesellschaften kostet.

Die Ausfälle können sehr stark varieren, wir gehen davon aus, dass eine im Langstreckenbetrieb stehende Boeing 787-8 einen Tagesumsatz von rund 180.000 US Dollar einfliegt. Bei 50 im Betrieb stehenden Boeing 787 führt dies zu täglichen Umsatzeinbussen von rund 9 Millionen US Dollar. Die Boeing 787 Dreamliner Flotte steht nun bereits seit 15 Tagen am Boden, daraus errechnet sich für die Airlines ein aufgelaufener Umsatzverlust von 135 Millionen US Dollar. Bei einer operativen Gewinnmarge von sieben Prozent lässt sich der direkte Schaden für die Eigner der Airlines auf 9,45 Millionen US Dollar beziffern. Die Fluggesellschaften sind natürlich bestrebt die Ausfälle so klein wie möglich zu halten, sie setzen womöglich eigenes Ersatzflugmaterial ein oder mieten Maschinen von ACMI Anbietern ein. ACMI heisst im Klartext Aicraft Crew Maintenance and Insurance, diese Anbieter vermieten ihre Flugzeuge an Kunden samt Crew und allen übrigen operativen Kosten. Dieses Geschäftsmodell ist im Frachtgeschäft stärker verbreitet als bei Langstreckenflugzeugen für den Passagierverkehr. Die Airlines werden zudem bestrebt sein, die Passagiere so gut wie möglich auf andere Flüge umzubuchen, hierfür werden auch Kapazitäten der Konkurrenz benutzt. All Nippon Airways ist mit 17 Boeing 787 Dreamliner momentan der grösste Betreiber, hier werden auch die höchsten Ausfälle anfallen, da für siebzehn Maschinen weniger rasch Ersatz gefunden werden kann, als zum Beispiel für eine Fluggesellschaft, die nur zwei Dreamliner im Liniendienst hat. Falls die betroffenen Fluggesellschaften alle Massnahmen zur Milderung des Groundings angewendet haben, kann man mit einem täglichen Umsatzausfall von rund 55.000 US Dollar pro Flugzeug rechnen. Die Umsatzausfälle haben somit bereits gut 41,250 Millionen US Dollar erreicht. Wer für diesen Schaden schlussendlich aufzukommen hat, steht noch in den Sternen oder in den ausgehandelten Verträgen, Boeing wird sicherlich einen Teil davon tragen werden. Capt. Robert Kühni
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