Airbus sieht grossen Bedarf bei Verkehrsflugzeugen

13.12.2010 RK
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Die jüngste globale Marktprognose von Airbus kommt zu dem Ergebnis, dass im Zeitraum von 2010 bis 2029 fast 26.000 neue Passagier- und Frachtflugzeuge im Wert von 3,2 Billionen US-Dollar benötigt werden.

Wichtige Treiber der Nachfrage sind der notwendige Ersatz von Flugzeugen durch neuere, ökoeffizientere Modelle auf gesättigten Märkten und das dynamische Wachstum aufstrebender junger Märkte. Aber auch das Engagement von Billigflug-Gesellschaften - vor allem in Asien - die weitere Marktliberalisierung und der notwendige Aufbau von Kapazitäten auf schon bestehenden Routen zeigen signifikanten Einfluss. Die Airbus-Marktprognose 2010 sieht bei den Flugzeugauslieferungen im Vergleich zur Vorjahresprognose eine leichte Wachstumsbeschleunigung von 4,7% auf 4,8%, die 900 zusätzlichen neuen Passagierflugzeugen entspricht. Hierbei wird es sich zum Großteil um Standardrumpf-Modelle handeln – das Marktsegment, in dem Airbus mit seiner A320-Familie antritt. Von den fast 26.000 benötigten zusätzlichen Passagier- und Frachtflugzeugen werden rund 25.000 Passagiermodelle mit einem Wert von mehr als 2,9 Billionen US-Dollar sein. Davon werden 10.000 ältere und weniger ökoeffiziente Passagierjets ersetzen. 15.000 Flugzeuge kommen wachstumsbedingt neu hinzu. Ausgehend von den heute rund 14.000 Passagierflugzeugen wird die Gesamtflotte bis 2029 auf rund 29.000 Flugzeuge anwachsen. „Die Markterholung fällt kräftiger aus als prognostiziert und verstärkt sowohl die Widerstandsfähigkeit des Sektors gegenüber Abschwüngen als auch die Nachfrage nach Flügen“, sagte John Leahy, Chief Operating Officer Customers von Airbus. „Der Sektor der Standardrumpf-Flugzeuge zeigt besonders großes Potenzial, wobei unsere A320neo diesen zukünftigen Bedarf mit neuesten Innovationen und Technologien für unsere Kunden bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung maximaler Kommunalität abdeckt. Insgesamt ist unsere gesamte Produktpalette sehr gut aufgestellt, um die ökonomischen und ökologischen Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum in den vor uns liegenden Jahrzehnten zu erfüllen.“ Beim Volumen des Passagierverkehrs – ausgedrückt in insgesamt verkauften Sitzplatzkilometern (RPK) – führt weltweit der US-Binnenmarkt (11,3%) vor dem chinesischen Binnenmarkt (8,4%), dem innereuropäischen Verkehr (7,2%) und den Verbindungen zwischen den USA und Westeuropa (5,9%). Beim Wachstum des Passagierverkehrs liegen die Schwellenländer vorne. Der Inlandsverkehr in Indien wächst mit 9,2% so schnell wie kein anderer wichtiger Markt und weist insgesamt die dritthöchste Wachstumsrate hinter dem Verkehr zwischen dem Nahen Osten und Südamerika sowie zwischen Nordafrika und der Volksrepublik China auf. Sieben der 20 am schnellsten wachsenden Verkehrströme verbinden China mit dem Rest der Welt. „Fluggesellschaften im asiatisch-pazifischen Raum einschließlich Chinas und Indiens werden bis 2029 ein Drittel (33%) des Passagieraufkommens befördern, womit diese Region volumenmäßig zur größten vor den USA (20%) und Europa (25%) aufsteigt“, sagte Chris Emerson, Head Product Strategy and Market Forecast. Flugzeuge werden größer, weil Airlines auf diese Weise von Vorteilen wie der Bewältigung des wachsenden Passagieraufkommens, der Entlastung von Flughäfen, geringeren Kosten und gesteigerter Ökoeffizienz profitieren können. Der Frachtverkehr erholt sich mit einer Wachstumsrate von 5,9% noch schneller als der Passagierverkehr. Für 2010 wird hier sogar eine Rate von knapp 18% erwartet, die sich aber bis Ende 2011 wieder auf eher typischen Wachstumswerten einpendeln dürfte. Die notwendige Flottenmodernisierung eingerechnet, werden damit im Prognosezeitraum rund 2.980 Frachter benötigt. Etwa 870 davon werden Neuflugzeuge im Wert von 211 Milliarden US-Dollar sein, die übrigen 2.110 vorhandene Passagierflugzeuge, die zu Frachtern umgerüstet werden. Die Nachfrage nach Supergroßraumflugzeugen (Very Large Aircraft, VLA) wie der A380 wird auf mehr als 1.700 Passagier- und Frachtausführungen im Wert von über 570 Milliarden US-Dollar veranschlagt, was wertmäßig einem Anteil von 18% und nach Einheiten einem Anteil von 7% entspricht. Rund 1.320 dieser Flugzeuge werden die steigende Zahl von Megacities miteinander verbinden. Im Großraumsegment (Flugzeuge mit 250 bis 400 Sitzen) werden nach Einschätzung von Airbus in den nächsten 20 Jahren rund 6.240 neue Passagier- und Frachtflugzeuge im Wert von rund 1,34 Billionen US-Dollar benötigt. Dies ergibt einen Anteil von 42% nach Wert bzw. von 25% nach Einheiten. 4.330 davon werden kleinere Großraumflugzeuge sein (250 bis 300 Sitze), während die übrigen 1.910 zu den mittelgroßen Twin-Aisle-Jets (350 bis 400 Sitze) zählen werden. Beide Segmente werden durch die Airbus A330/A340-Familie abgedeckt. Ab 2013 wird Airbus mit der neuen A350 XWB-Familie dann das komplette Nachfragespektrum auf dem Markt für Großraumflugzeuge abdecken.

Im Single-Aisle-Segment prognostiziert Airbus für die nächsten 20 Jahre die Auslieferung von fast 17.900 Flugzeugen im Wert von rund 1,27 Billionen US-Dollar. Dies entspricht Anteilen von 40% am Gesamtwert bzw. 69% nach Stückzahlen. Damit werden frühere Prognosen übertroffen, was mehrere Gründe hat: die steigende Nachfrage nach Single-Aisle-Flugzeugen vor allem im asiatisch-pazifischen Raum, den Markteintritt von Niedrigpreisfluggesellschaften sowie die verstärkte Liberalisierung bei den Flugstrecken.

Airbus

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