Airbus A300 ZERO-G geht in Rente

05.11.2014 RK
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Die französische Unternehmung Novespace schickt ihren Airbus A300 ZERO-G in den Ruhestand, das Flugzeug wurde über eine Zeitspanne von sechzehn Jahren für Parabelflüge verwendet.

In seiner Zeit als Experimentalflugzeug für Parabelflüge, mit der man über eine kurze Zeitspanne die Schwerelosigkeit erleben konnte, absolvierte der Airbus A300 ZERO-G bei 5.200 Flügen rund 4.200 Flugstunden. Dabei wurden insgesamt 13.180 Parabeln geflogen. Am dritten November ist der A300 ZERO-G auf dem Flughafen Köln gelandet, wo er für die Öffentlichkeit zugänglich abgestellt werden soll. Der Flughafen Köln-Bonn ist sich noch nicht ganz sicher, wo die endgültige Bleibe des Airbus A300 ZERO-G sein wird. Flughafenchef Michael Garvens, der Vorsitzende des DLR-Vorstands Johann-Dietrich Wörner und Ex-Astronaut Frank de Winne empfingen das Flugzeug am Flughafen. „Es ist folgerichtig, dass unser Flughafen jetzt zur Heimat dieses außergewöhnlichen Flugzeugs wird“, freut sich Flughafenchef Michael Garvens. „Die erste Landung auf deutschem Boden fand vor fast genau 10 Jahren hier bei uns statt. Köln/Bonn war viermal Gastgeber für die Parabelflug-Kampagne und der ZERO-G war Dauergast auf dem Tag der Luft- und Raumfahrt.“ „Die A300 ZERO-G und ihre Besatzungen haben über viele Jahre hinweg einen entscheidenden Beitrag zur deutschen Raumfahrtforschung geleistet. In 25 vom DLR durchgeführten Forschungskampagnen und den dabei geflogenen hunderten Parabeln konnten Wissenschaftler aus Deutschland das Werkzeug Schwerelosigkeit für ihre Arbeit nutzen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR. „Dass dieses einzigartige Flugzeug nun seine letzte Landung auf dem Flughafen Köln/Bonn absolviert hat, ist etwas ganz besonderes und ich bedanke mich bei Novespace und dem Flughafen Köln/Bonn, die das ermöglicht haben.“ Frank De Winne, Leiter des Europäischen Astronautenzentrums, erinnert sich: „Ich selbst habe meine ersten Erfahrungen im freien, schwerelosen Schweben in der Mikrogravitationsumgebung des ZERO-G Parabelflugzeugs gemacht. Nicht zu vergessen, dass unsere jungen Astronauten des Absolventenjahrgangs 2009, unter ihnen auch Alexander Gerst, ihr Training in diesem Flugzeug durchgeführt haben. Das ZERO-G-Parabelflugzeug hat mit Sicherheit zu der erfolgreichen Vorbereitung unserer Astronauten auf ihre Weltraumflüge, einschließlich einiger ihrer Experimente, beigetragen. So, in gewisser Weise, ist es nicht verkehrt zu sagen, dass dieses Flugzeug auch Teil der Erfolgsgeschichte der „Blue Dot“-Mission ist.“ Parabelflüge wurden ursprünglich für das Schwerelosigkeitstraining von Astronauten initiiert. Heute werden sie hauptsächlich für wissenschaftliche Experimente in Schwerelosigkeit (Mikrogravitation) und zum Testen von Raumfahrttechnologien eingesetzt. Das DLR verwendet für seine Parabelflüge die A300 ZERO-G. Auch die Europäische Weltraumorganisation ESA und die französische Raumfahrt-Agentur CNES nutzen die von der französischen Firma Novespace angebotene Fluggelegenheit.
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