Accident Debrief: ATR Absturz bei UTair

29.07.2013 RK
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Am 2. April 2012 stürzte auf dem sibirischen Roschino International Airport in der Nähe von Tjumen ein zweimotoriges ATR 72-200 Verkehrsflugzeug ab, dabei kamen 33 Insassen ums Leben, 10 Menschen überlebten den Absturz. Die russischen Unfallermittler habe

Als Hauptgrund für den Absturz geben die russischen Unfallermittler die unsachgemässe Enteisung der Flügel- und Höhenflossenoberflächen an. Die Maschine startete am Morgen vom 2. April 2012 zu einem Linienflug nach Surgut und stürzte kurz nach dem Start im Steigflug ab. Die Piloten rotierten das Turbopropeller Verkehrsflugzeug bei einer Geschwindigkeit von 127 Knoten (235 km/h). Die Klappen waren während der Startphase korrekt auf 15 Grad ausgefahren. Die Maschine verhielt sich bis auf eine Höhe von 640 Fuss (195 Meter) und einer Geschwindigkeit von 139 Knoten normal. Die Probleme stellten sich beim Einfahren der auftriebserhöhenden Klappen ein, wahrscheinlich wurden hier die Strömungseigenschaften dermassen negativ beeinflusst, dass die ATR 72-200 nicht mehr richtig steuerbar war. Auf einer Höhe von 690 Fuss und einer Geschwindigkeit von 150 Knoten schlingerte der Hochdecker nach rechts und erreichte dabei eine Schräglage von 40 Grad, diese unkontrollierte Bewegung führte zu einer Überziehwarnung. Die Piloten reagierten mit einer Querrudereingabe nach links, danach schlingerte das Flugzeug in eine starke Schräglage nach links und bäumte sich bis auf einen Anstellwinkel von 25 Grad auf. Die ATR 72-200 war daraufhin nicht mehr zu steuern und stürzte ab. Der Aufprall erfolgte mit einer Sinkgeschwindigkeit von 3.900 Fuss pro Minute (20 Meter pro Sekunde) rund 1.500 Meter nach dem Pistenende um 400 Meter links versetzt zur Pistenmittellinie. Die Maschine hatte dabei eine Querlage von 55 Grad nach links. Grund für den Absturz war die mangelhafte Enteisung der ATR 72-200. Die Oberflächen des Flügels und der Höhenflosse waren noch mit Eisablagen von der Nacht her belegt, die zu einer Auftriebsverringerung von 25 Prozent führten. Captain Robert Kühni
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