Fliegen auf LevelD

17.05.2008 RK
leveld200

Interessanter und schöner Bericht über das virtuelle Fliegen mit der Boeing 767, geschrieben von Fabian Egli

Bisher bin ich nur mit einmotorigen Kleinflugzeugen VFR (Visual Flight Rules) durch die Schweiz geflogen. Irgendwann entstand dann der Wunsch, eine grosse Maschine zu pilotieren. Dies ist zwar mit den Standartfliegern des Flightsimulator von Microsoft möglich, aber diese Maschinen sind einfach nicht genügend realistisch, da ein Grossteil der Flugzeugsysteme (FMS usw.) gar nicht simuliert wird. Der Markt an Add-On Flugzeugen für den FSX sowie auch für den FS2004 ist riesig. Deshalb muss man sich erkundigen, welches nun wirklich das richtige Add-On für seine Bedürfnisse ist. Man muss sich im klaren sein, dass man mit einem komplexen Add-On Flugzeug nicht einfach losfliegen kann wie zum Beispiel mit der Standartboeing 737 des Flugsimulators. Bevor man sich ein solches Add-On kauft, sollte man schon über ein bisschen Aviatikgrundwissen verfügen und Anfangskenntnisse im Instrumentenflug haben..
 

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Boeing 767 in Level D Farbe (Bild: Fabian Egli)

Ausdrücke wie zum Beispiel VOR, DME, V1, ILS usw. sollten keine Fremdwörter sein. Um sich die nötigen Kenntnisse anzueignen empfehle ich nebst Fachbüchern auch die virtuelle Flugschule des Microsoft Flightsimulators. Da ich einen komplexen Airliner für den FSX suchte, wurde mein Wahl natürlich ein bisschen eingeschränkt, wenn ich mit dem FS2004 fliegen würde, hätte ich die Boeing 737 von PMDG näher ins Auge gefasst. Diese ist für den FSX leider noch nicht erhältlich. Deshalb habe ich mich nach langem Überlegen für die Boeing 767 von Level-D entschieden.

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Im Cockpit der virtuellen 767 (Bild: Fabian Egli)

Kauf und Installation des LevelD 767

Die Level D 767 existiert für den FSX sowie auch für den FS2004. Die FS2004 Version ist als Box erhältlich, die Version für den FSX leider nicht, diese ist nur downloadbar über die Herstellerwebsite (http://www.flight1.com/products.asp?product=ld767fsx ) Diese kostet für den FSX etwas über 50 US Dollar. Der Kauf und die Installation über das Internet läuft folgendermassen ab, zuerst lädt man sich die Installationsdatei herunter und öffnet diese. Nun wird man aufgefordert seine Kreditkartenummer anzugeben (die meisten gängigen Karten werden akzeptiert). Sobald die Software über das Internet überprüft hat, ob die Karte gültig ist wird die Level D 767 freigeschalten bzw. man kann sie fertig installieren. Dieser Vorgang verlief bei mir völlig problemlos und wird auch von den meisten anderen Usern im Internet völlig problemlos beschrieben.

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Im Flug über der Schweiz (Bild: Fabian Egli)

Das Handbuch der Boeing 767 von LevelD Simulation

Das 196-seitige englische Handbuch beschreibt die Boeing bis ins kleinste Detail. Eine Deutsche Anleitung gibt es zur Zeit nicht. Jedes System und deren Bedienung wird im Handbuch ziemlich ausführlich beschrieben, was leider nicht bei allen Add-Ons der Fall ist. Am besten druckt man sich das Handbuch aus,

  damit man es während dem Fliegen jederzeit zur Hand hat, falls irgendwelche Unklarheiten auftauchen sollten. Kommt man mit dem Handbuch nicht mehr zurecht, empfehle ich einer virtuellen Airline (zum Beispiel www.cheeseair-va.ch ) beizutreten, denn da wird einem gerne geholfen und man hat eine informative Statistik über die absolvierten Flüge.
 

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Intercept auf die ILS 14 in ZRH (Bild: Fabian Egli)

Co Pilot & Flight Attendant

Die Level D Boeing 767 besitzt eine virtuelle Flugbegleiterin und einen virtuellen Co Piloten. Dem Co Piloten kann man gewisse Aufgaben zuteilen, die er dann von alleine ausführt. Die Flugbegleiterin meldet dem Captain, wenn es zum Beispiel in der Kabine zu heiss wird oder sonst was nicht in Ordnung ist. Der Co Pilot meldet dem Piloten beim Take-Off wenn 80 Knoten und V1 erreicht wurden. So kann man sich voll und ganz auf den Takeoff konzentrieren und
  braucht nicht auf die Instrumente zu schauen. Alle diese Funktionen sind auch deaktivierbar. Am Overheadpanel besitzt die Level D einen Knopf, welcher Ground Call heisst. Sobald dieser betätigt wird öffnet sich ein Fenster, mit welchem man der Ground Staff mitteilen kann, dass man zum Beispiel nun externe Stromversorgung brauche zum Starten der APU (Auxiliary Power Unit, Hilfsaggregat zum Start der Haupttriebwerke).

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Blick auf die Instrumente (Bild: Fabian Egli)

Repaint Manager

Der Repaint Manager wird dazu gebraucht um neue Paintings (Bemalungen) zu installieren. Es gibt Unmengen von Paintings im Internet, welche man gratis downloaden kann, um die Level D 767 in seiner Lieblingsbemalung zu fliegen. Einige Probleme bereitet der Repaint Manager unter Vista Home Premium 32 bit, denn sobald ich eine Bemalung installieren wollte, ist der Repaint Manager abgestürzt. Dieses Problem ist ohne Problem zu beheben, indem man das Programm als Administrator ausführt.

Tolle Bemalungen möglich (Bild: Fabian Egli)

Das Cockpit

Das Cockpit gefällt mir sehr gut. Hier sind die Texturen leider manchmal nicht so scharf, daher besteht das Problem, dass die Instrumente nicht immer gut abgelesen werden können. Die Schalter sind im 3D Cockpit alle bedienbar. Sobald im virtuellen Cockpit auf das FMC geklickt wird, öffnet sich dieses in einem extra Fenster. Diese Funktion wäre auch für die restlichen Bildschirme wünschenswert gewesen.  Level D ist es gelungen, einen sehr guten Autopiloten zu programmieren, welcher seine Arbeit zuverlässig und korrekt erledigt, er sinkt schön, hält die Flughöhe sauber ein und fliegt schön Kurven etc.
 

Ein wenig zu hoch auf die Piste 14 (Bild: Fabian Egli)

Flugnavigations Computer Eingabeeinheit (FMC)

Ohne Flight Managment System wäre die Arbeit des Piloten viel schwieriger und komplizierter. Im FMC wird die ganze Flugroute und die Daten, welche auf dem Loadsheet zu finden sind, programmiert.  Zu Beginn scheint einem die ganze Sache sehr kompliziert, aber schon nach ein paar Flügen bekommt man Routine und findet die Menüpunkte relativ schnell. Hierzu eignet sich das Handbuch bestens, da das FMC sehr ausführlich beschrieben ist. Ob das FMC der Realität entspricht, kann ich nicht beurteilen, da ich schliesslich kein richtiger Pilot bin. Laut vielen Testberichten im Internet, bezeichnen reale 767 Piloten das FMC
  als real nachgebildet. Ein bekanntes Problem des FMC besteht darin, dass auf der Menüseite die Triebwerkdaten und das aktuelle Airac nicht angezeigt werden. Dies ist aber nur ein Schönheitsfehler und beeinträchtigt das Fliegen keines Falls. Leider ist das Airac welches beim Kauf des Flugzeuges installiert ist nicht vollständig, das heisst es fehlen SID?s und STARS. Das aktuelle Airac gibt es unter www.navigraph.com zu kaufen. Die aktuellen Airacs sind ein Muss, sobald man online fliegen möchte, damit man den Befehlen des Air Traffic Controllers folge leisten kann.
 

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Eingabeeinheit (Bild: Fabian Egli)

Sound

Der Sound der Level D 767 ist einfach umwerfend genial. Man hat fast das Gefühl in einem richtigen Cockpit zu sitzen. Auch die spezielleren Töne wurden gut umgesetzt, das heisst, wenn man die Flaps ausfährt hört man das Einrasten des Hebels oder wenn ein kleiner Schalter betätigt wird, ein leises Ticken.

Fazit

Der Preis von 54.95 US Dollar ist durchaus gerechtfertigt, da die Boeing 767 von Level D eines der besten Add-Odons für den Flugsimulator ist. Der Werbeslogan von Level-D ?FLIGHT SIMULATION AT THE HIGHEST LEVEL? kann ich unterstützen. Damit der Umstieg vom Kleinflugzeug auf den komplexen Airliner gelingt, ist nebst fundierten Aviatikkenntissen auch einige Stunden an Zeit nötig um sich mit dem Handbauch und dem Flugzeug vertraut zu machen. Nur schon das starten der Triebwerke ist eine Wissenschaft für sich. Ich rate einem Anfänger oder jemandem bei dem der Spielspass im Vordergrund steht, nicht zum Kauf eines so komplexen Add-Ons. Auf der Piloten die einen Schritt weitergehen möchten, kann ich daher die Level D nur ans Herz legen. Trotz meiner anderen Seite ist die B767 von Level-D für jeden Powersimer ein must. Erfahrenen virtuellen  Begeisterung für die B767, möchte ich das VFR fliegen durch die Schweizer Bergen nicht missen. Denn während dem Reiseflug auf 35000 Fuss kann es schon sein, dass es mal ein bisschen langweilig wird und dies ist bei dem VFR fliegen nicht der Fall, da man ständig damit beschäftigt ist heraus zu schauen und seine momentane Position zu bestimmen. Daher werde ich sicher auch die Cessna oder Mooney wieder aus dem Hangar hohlen.

Sicher gelandet! (Bild: fabian Egli)

Vielen Dank dem Autoren Fabian Egli.

Auf der nächsten und letzten Seite dieses Artikels sehen Sie noch einen virtuellen Anflug mit der Belair auf die Piste 34 in Zürich.

Mit der virtuellen Belair Boeing 767 auf die Piste 34 in Zürich

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