AW609 wieder in der Flugerprobung

15.08.2016 PS
AW609 Prototyp
AW609 Prototyp (Foto: Leonardo)

Leonardo-Finmeccanica (AgustaWestland) hat nach eigenen Angaben die Flugerprobung mit dem AW609 Kipprotorflugzeug wieder aufgenommen.

Am 30. Oktober 2015 ist der zweite Prototyp des AgustaWestland AW609 Kipprotorflugzeuges über Norditalien abgestürzt. Nach diesem tragischen Unfall wurde die Flugerprobung eingestellt. Ende Juli konnte nach einer neun monatigen Pause die Flugerprobung mit dem ersten Prototypen AC1 wieder aufgenommen werden. Am 9. Und 10. August wurde die erste AW609 von Arlington über Huntsville, wo eine Übernachtung eingelegt wurde, ins Werk Philadelphia überflogen werden. Die Zertifizierung musste laut Hersteller wegen des Absturzes von Prototyp AC2 von 2017 auf 2018 verschoben werden, die erste Maschine soll dann ebenfalls noch in diesem Jahr ausgeliefert werden.

AW609 Prototyp (Foto: Leonardo)

Das AW609 Programm wurde durch Bell-Boeing als Konzeptstudie D-600 1996 gestartet. Im September 1998 wurde das Programm dann durch Bell in Kooperation mit Agusta als BA609 fortgeführt. Die ersten Bodenversuche der BA609 begannen am 6. Dezember 2002 und der Jungfernflug erfolgte am 7. März 2003 in Arlington, Texas. Am Steuer sassen die Piloten Roy Hopkins und Dwayne Williams. Im Juni 2011 wurde das Programm vollständig von AgustaWestland übernommen und die Bezeichnung auf AW609 geändert.

AW609 Prototyp (Foto: Leonardo)

Die AW609 ist für ein bis zwei Besatzungsmitglieder sowie bis zu neun Passagiere ausgelegt. Neben den hohen Geschwindigkeiten im Reiseflug vereint das neue Kipprotorflugzeug auch die Fähigkeit senkrecht starten und anschliessend auf einem kleinen Heliport auch wieder senkrecht landen zu können. Verglichen mit einem Hubschrauber steht der neue AW609 bei der Transportleistung konkurrenzlos da, das Kipprotorflugzeug ist viel schneller, kann weiter fliegen und ist viel effizienter als ein Transporthubschrauber.

Die Turbopropeller-Maschine ist in der Lage mit einer Reisefluggeschwindigkeit von bis zu 510 km/h Einsatzdistanzen von mehr als 500 km zu überwinden. Die Rettungszeiten gegenüber herkömmlichen Helikoptern könnten mit der AW609 in Zukunft halbiert werden. Für das neue Kipprotorflugzeug liegen bereits 80 Bestellungen vor.

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