Ja zu einer schlagkräftigen Luftwaffe

27.04.2018 RK
F-5E Tiger II Schweizer Luftwaffe
F-5E Tiger II Schweizer Luftwaffe (Foto: Schweizer Luftwaffe)

40 Jahre Tiger und 30 Jahre PC-9 in unserer Schweizer Luftwaffe, das wurde am 27. April 2018 in Emmen gefeiert.

Viele Fans und geladene Gäste trafen sich heute Freitag zu einem interessanten Fliegertreffen auf dem Flugplatz Emmen, eingeladen dazu hat die Schweizer Luftwaffe und der Patrouillen Suisse Fan Club. Neben einer kleinen Flugzeugausstellung im Statik Display konnte man an diesem wunderbaren Frühlingstag auch eine Flugvorführung unserer Patrouille Suisse bewundern. Gekonnt demonstrierte das Team seine Fertigkeit des militärischen Formations- und Kunstfluges, viel Übung und Können gehört in das fliegerische Repertoire dieser tollkühnen Piloten.

Patrouille Suisse (Foto: Schweizer Luftwaffe)

Gefeiert wurde heute unser Tiger F-5 Kampfjet, dieser steht nun schon länger als 40 Jahre im Dienst unserer Luftwaffe. Ein wunderschöner Jet von dem US-amerikanischen Flugzeugbauer Northrop, der Tiger hat sich übrigens mehr als 3.500 Mal verkauft, damit reiht er sich in die Bestenliste unter den Kampfflugzeugen von heute ein. Die modernste Variante F-5E wird auch heute noch von zahlreichen Luftwaffen eingesetzt und ein Ende ist nicht abzusehen. Hier muss nicht geschrieben werden, ob der Tiger veraltet ist oder eben nicht veraltet ist, es gilt herauszustreichen, dass viele ehemalige Schweizer Tiger in den Vereinigten Staaten als F-5N Aggressoren bei der US-Navy und dem US Marine Corps weiterhing gute Dienste leisten. In geschulter Hand kann der Tiger im Kurvenkampf auch heute noch gegen modernste Jets gewinnen. Ich hoffe, dass der Tiger noch für ein paar weitere Jahre bei der Luftwaffe dienen wird, schon nur wegen seiner Repräsentationsaufgabe bei der Patrouille Suisse, hier wird er seit 1995 eingesetzt.

F-5E Tiger II (Foto: Schweizer Luftwaffe)

Nichtsdestotrotz muss unsere Luftwaffe über die nächsten Jahre erneuert werden, hier stellt sich eigentlich nicht die Frage ob wir ein neues Kampfflugzeug brauchen oder eben nicht brauchen, vielmehr stellt sich die Frage ob wir eine Armee wollen oder keine wollen. Die Schweizer haben mit großer Mehrheit zu der allgemeinen Wehrpflicht ja gesagt, aber kurz danach gegen ein neues Kampfflugzeug gestimmt. Eine Armee ohne moderne Luftwaffe ist wertlos, das hat sich schon im Zweiten Weltkrieg gezeigt. Unsere Armeeführung steht nun in der Pflicht ohne Wenn und Aber, den Weg für einen modernen neuen Kampfjet zu ebnen, der nicht nur den Tiger ersetzen kann, sondern auch die Hornet. Die F/A-18 Hornet sollte aber erst in einer zweiten Beschaffungstranche ersetzt werden, da die Hornet immer noch zu den Besten Kampfjets gehört und es mit jedem Gegner aufnehmen kann.

Pilatus PC-9 (Foto: Schweizer Luftwaffe)

Auch die Pilatus PC-9 muss gewürdigt werden, die PC-9 wurde von Pilatus für die Fortgeschrittenenschulung entwickelt, für diesen Zweck hatte man in der Schweiz aber schon den Hawk Trainer aus Großbritannien beschafft, daher kam die PC-9 für diese Aufgabe nicht mehr in Frage. Die PC-9 diente aber als schnelles Verbindungs- und Fotoflugzeug, der wirkliche Beschaffungszweck war jedoch das Schleppen von Zielsäcken. Die PC-9 dient seit 1987 in der Schweizer Luftwaffe als Zielschlepper. Zahlreiche Luftwaffen haben sich aber für die PC-9 entschieden und aus ihr ist dann auch die Raytheon AT-6 Texan II entstanden, die bei den US-amerikanischen Luftstreitkräften als Schulflugzeug im Einsatz steht.

F-5E Sonderbemalung letzte RS (Foto: Schweizer Luftwaffe)

Zu den Feierlichkeiten 40 Jahre Tiger und 30 Jahre Pilatus PC-9 in der Schweizer Luftwaffe hat Divisionär Bernhard Müller eine lebendige Rede gehalten. Ganz gute und spannende Referate hielten ehemalige Tiger und PC-9 Piloten, welche die Einführung und den Betrieb dieser beiden Flugzeuge maßgebend mitgeprägt haben.

Nach diesem interessanten und schönen Fliegertreffen hat sich wieder einmal mehr herausgeschält, dass unsere Armee eine schlagkräftige Luftverteidigung braucht und ohne neue Kampfflugzeuge, ist das nicht zu erreichen.

Captain Robert KÜHNI

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