Eurofighter in Indien gut im Rennen

27.11.2010 RK
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Nachdem Indien für ihr Light Combat Aircraft das amerikanische F414 Triebwerk ausgewählt hat, scheint der Eurofighter Typhoon weiter in der Gunst der Inder zu stehen.

Neben einem modernen Triebwerk für ihre Tejas MkII Kampfflugzeuge sucht die indische Luftwaffe ein modernes Kampfflugzeug, das in grossen Stückzahlen beschafft werden soll. Indien möchte in ihrer Medium Multi-Role Combat Aircraft Ausschreibung (MMRCA) mittelfristig bis zu 126 neue Kampflugzeuge beschaffen. Dem Auftragssieger würde neben einem enormen Prestigegewinn auch eine gewaltige Geldsumme von bis zu 11 Milliarden US Dollar zufliessen. Im Rennen um den zukünftigen Kampfjet Indiens befinden sich Boeing mit der F/A-18 Super Hornet, Dassault mit dem Rafale, EADS mit dem Eurofighter Typhoon, Lockheed Martin mit der F-16 Fighting Falcon, Mikojan (RAC) mit der MiG-35 und Saab mit dem Gripen NG. Lockheed Martin wird mit ihrem F-16I Angebot keine Chancen haben, da Pakistan ähnliche Maschinen dieser Version beschafft hat. Für die MiG-35 sehen wir aus politischen Gründen keinen Platz in Indien, da sich das Riesenland am Ganges mit diesem Auftrag von Russland wegdiversifizieren will, um nicht von einem grossen Rüstungslieferanten abhängig zu werden. Indien betreibt bereits modernste Kampfjets von Suchoi und Mikojan (RAC). Bleiben noch die Super Hornet von Boeing, der Gripen aus Schweden, der Rafale und der Eurofighter aus Europa. Bei dem Gripen NG handelt es sich um ein leistungsstarkes Kampfflugzeug, das mit dem amerikanischen F414 Triebwerk angetrieben wird, die Super Hornet ist grösser als die Gripen und mit zwei dieser leistungsstarken Motoren ausgerüstet. Der Gripen NG fällt wohl aus dem Rennen, da Indien mit den Tejas MkII ein ähnliches Kampfflugzeug in dieser Klasse in Eigenregie bauen wird. Für den Super Hornet von Boeing stehen die Chancen nicht mehr all zu gut, da man sich zu Gunsten des General Electric F414 gegen das Eurojet 200 entschieden hat. Bleiben noch die beiden Europäer Rafale und Eurofighter als Favoriten. Die französische Lösung von Rafale konnte trotz seiner Stärken noch keinen Exportkunden gewinnen, das grösste Manko des Rafale ist das M88 Treibwerk von SNECMA, das in der Leistungsfähigkeit nicht an das F414 oder das europäische EJ200 reicht. Trotz guter Indientauglichkeit mit den Mirage 2000 wird Dassault mühe haben, sich in Indien durchsetzen zu können. Aus indischen Luftwaffenkreisen war zu erfahren, dass sich der Eurofighter während der Flugerprobung vorbildlich geschlagen hat und daher unter vorgehaltener Hand als Favorit gehandelt wird. Politisch gesehen müsste sich Indien bei dieser Beschaffung an ein europäisches Konsortium halten, in diesem Fall sehen wir für den Spitzenjet Eurofighter Typhoon mit seinem modernen Eurojet EJ200 die besten Chancen, diesen lukrativen Auftrag zu gewinnen.
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