Vor 50 Jahren absolvierte Do 31 Jungfernflug

28.02.2018 PS
Dornier Do 31
Dornier Do 31 (Foto: Dornier Museum)

Das Dornier Museum feiert 50 Jahre Senkrechtstarter Dornier Do 31, am 28. Februar 1968 startete das Flugzeug zum Jungfernflug.

Vor genau 50 Jahren, am 28. Februar 1968, war es so weit: Das bis heute weltweit einzige senkrechtstartende Jet-Transportflugzeug, die Dornier Do 31, hob auf dem Dornier Testgelände in Oberpfaffenhofen zur ersten vollständigen Vertical Take-Off and Landing-Platzrunde (VTOL) mit senkrechtem Start, Übergang in den Horizontalflug und anschließender senkrechter Landung ab. Das Dornier Museum Friedrichshafen feiert das Jubiläum „50 Jahre Senkrechtstarter Dornier Do 31“ im Jahr 2018 mit mehreren Veranstaltungen.

Mit dem erfolgreichen Testflug hatte das Unternehmen Dornier mit seinen Ingenieuren und Technikern den Nachweis erbracht, dass alle technischen Herausforderungen bei der Entwicklung dieses senkrechtstartenden Transportflugzeugs gelöst wurden. Bis heute zählt die Entwicklung des strahlgetriebenen Senkrechtstarters Dornier Do 31 zu den herausragenden Leistungen der Luftfahrtgeschichte. Sie hatte dem Unternehmen Dornier eine hohe internationale Anerkennung und Reputation gebracht.

Dornier Do 31 (Foto: Dornier)

Museumsdirektor David Dornier freut sich auf eine umfangreiche Veranstaltungsreihe im Do 31-Jubiläumsjahr: „Die Technologie sowie die Entwicklung senkrechtstartender Flugzeuge wird unsere Mobilität in Zukunft stark beeinflussen. Das beweisen derzeit zahlreiche Projekte im Bereich „air mobility“ wie autonome Flugautos und Flugtaxis. Aus diesem Grund lautet unser Motto für die Veranstaltungsreihe im Do 31- Senkrechtstarter-Jubiläum: Aus der Vergangenheit lernen und mit Blick in die Zukunft das Machbare für die Gegenwart entwickeln.“

Los geht es am 17. April mit dem Senkrechtstarter-Symposium. Unter dem Titel „Senkrechtstart-Technologie – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft“ werden Vorträge die Geschichte der VTOL-Technologie beleuchten sowie aktuelle und zukünftige Projekte, Innovationen und Perspektiven aus dem Bereich „Senkrechtstart“ vorstellen.

Dornier Do 31 (Foto: Dornier)

Am selben Tag eröffnet eine Sonderausstellung, in der auf einer Gesamtfläche von 450 Quadratmetern die Entwicklung senkrechtstartender Flugzeuge, ihre Bedeutung damals und ihre Wichtigkeit bis heute sowie Zukunftskonzepte aufgezeigt werden. Museumsbesucher dürfen sich auf eine multimediale Ausstellung freuen.

Vom 8. bis 12. August gibt es während des Flugwochenendes „Do-Days“ ein Internationales Modellflug-Meeting. Die Modellflug-Community ist mit ihren Entwicklungen in der miniaturisierten Antriebs- und Flugsteuerungstechnologie heute Wegbereiter in der bemannten und unbemannten Luftfahrt. „Zum Programmpunkt RC-VTOL-WM sind alle Modellflugpiloten eingeladen, die im Besitz eines voll funktionsfähigen, strahlgetriebenen (Turbine oder Impeller), Semi-Scale VTOL-Flächenmodells bis zu einem Abfluggewicht von 25 Kilogramm sind und die die Teilnahmebedingungen erfüllen. Neben diesen Modellen lassen wir auch solche VTOL-Semi-Scale Flächenmodelle zu, die mit Propeller oder Rotoren angetrieben werden. Beide Klassen werden getrennt voneinander bewertet“, erklärt Dr. Arnim Selinka, der das Museum bei der Organisation und Umsetzung dieses Prorammpunkts unterstützt. Pro Kategorie werden Preisgelder in Höhe von 500 bis 3000 Euro vergeben.

Mit Blick auf die Zukunft ist ein Kernstück der Programmserie ein Innovationspreis, der von der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt e. V. als studentischer Wettbewerb an 56 Universitäten und Hochschulen ausgeschrieben wurde. Der mit 2.500 bis 7.000 € dotierte Preis soll bei den jungen Nachwuchskräften die Begeisterung und Motivation für Luftfahrttechnik und technische Innovationen wecken. Aufgabenstellung für die teilnehmenden Studenten ist die Entwicklung und Erprobung eines senkrecht startenden, unbemannten Luftfahrzeugs mit der Fähigkeit zur Transition in den Flächenflug zur Unterstützung von Rettungskräften bei der Suche von Menschen, die im Bodensee vermisst werden. Im Mittelpunkt dieses Wettbewerbs stehen das Lernen und die Entwicklung neuer Fähigkeiten zur Verwendung von unbemannten Luftfahrzeugen als Bereicherung für die Gesellschaft. Eine fachkundige Jury wird die eingereichten Projekte bewerten. Der Öffentlichkeit präsentiert werden sie an den Do-Days, dem Flugwochenende des Dornier Museums, und in der Sonderausstellung. Die Preisträger werden im Rahmen des Deutschen Luft- und Raumfahrtkongresses 2018 (DGLK) in Friedrichshafen geehrt.

Dornier Do 31 beim Dornier Museum Friedrichshafen (Foto: Dornier Museum)

Über die Dornier Do 31

Die Dornier Do 31 ist bis heute das einzige senkrechtstartende Strahl-Transportflugzeug der Welt. Entwickelt wurde es von der Firma Dornier im Auftrag des Bundesverteidigungsministeriums in den Jahren 1962 – 1969. Ziel war es, ein senkrecht startendes und landendes Transportflugzeug der 25-Tonnen-Klasse für die Luftwaffe zu entwickeln. Obwohl alle Entwicklungsziele von Dornier erreicht wurden, das Do 31-Programm technologisch ein großer Erfolg war und das Flugzeug noch 1969 von der NASA erprobt wurde, fand das Programm keine Fortführung. Insgesamt wurden zwei Experimental-Flugzeuge (Do 31 E1 + E3) zur Flugerprobung gebaut. Bis heute hält die Do 31 mehrere Weltrekorde in der Klasse senkrechtstartender Luftfahrzeuge. Seit einigen Jahren schmückt die Dornier Do 31 E1 den Vorplatz des Dornier Museum Friedrichshafen, das auf 6.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche 100 Jahre faszinierende Luft- und Raumfahrtgeschichte aus dem Hause Dornier zeigt.

Dornier Museum

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