Learjet Absturz, Pilot hatte keine gültige Fluglizenz

10.10.2012 RK
Bornholm_Learjet_400

Am 15. September 2012 stürzte ein Learjet 24 aus Deutschland herkommend im Anflug auf den dänischen Inselflughafen Bornholm ab, weder Pilot noch Passagier verfügten über eine gültige Pilotenlizenz.

Pilot und Passagier waren in Deutschland auf dem Flugplatz Strausberg gestartet und wollten unter Instrumentenflugregeln nach Bornholm in Dänemark fliegen. Der Learjet 24 stürzte während dem Anflug nach Sichtflugbedingungen vor dem Flugplatz Bornholm ab, dabei zogen sich Pilot und Passagier schwere Verletzungen zu, die Maschine wurde beim Aufprall vollständig zerstört. Nach ersten Angaben der dänischen Unfalluntersuchungsbehörde verfügte der Pilot über keine gültige deutsche Fluglizenz. Der Learjet wurde nur von einem Piloten geflogen, das Flugbetriebshandbuch (Aircraft Flight Manual, AFM) schreibt den Betrieb durch zwei Piloten vor. Nach Aussagen der Unfalluntersuchungsbehörde wurde der verunfallte Learjet 24 im Jahre 2009 aus dem Luftfahrtregister gestrichen und war seit April 2005 nicht mehr ordentlich zugelassen. Die dänischen Unfallermittler stellten fest, dass dem Learjet im Endanflug die beiden Triebwerke abstellten, weil die Flügel- und Flügelrandtanks leer waren. Die Maschine wurde daraufhin zu langsam, die Strömung über dem Flügel riss ab und der Learjet stürzte in steilem Sinkwinkel 1040 Meter östlich der Landebahn in ein Feld. Während dem Anflug herrschte ruppiger Wind aus westlicher Richtung mit 19 bis 29 Knoten, dies war jedoch nicht die Unfallursache. Der Pilot versäumte es rechtzeitig auf den Rumpftank umzuschalten, hier hätte der Learjet 24 noch 160 Liter Treibstoff geladen gehabt. Die Maschine wäre sicher nach Bornholm gekommen und der Schwindel mit der ungültigen Lizenz und dem fehlenden Luftfahrtzeugeintrag wäre wahrscheinlich nicht aufgeflogen.
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