Debrief: Pilotenfehler führte zu Ethiopian Absturz

18.09.2012 RK
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Am 25. Januar 2010 stürzte um 0 Uhr 41 UTC kurz nach dem Start vom Rafic Hariri Airport in Beirut eine Boeing 737-800 von Ethiopian Airlines ins Mittelmeer, dabei kamen alle 90 Insassen ums Leben.

Die Unfallermittler der libanesischen Luftfahrtbehörde wurden durch Spezialisten aus Frankreich und von Boeing unterstützt. Der Untersuchungsbericht kommt zum Schluss, dass die Absturzursache durch mehrere Pilotenfehler zu erklären sei. Die beiden Flugzeugführer wollten im Steigflug einer Gewitterzelle ausweichen und haben die Maschine durch ungeeignete Steuereingaben in einen unkontrollierten Flugzustand manövriert. Sie waren schlussendlich nicht mehr in der Lage, die korrekt arbeitenden Cockpitanzeigen richtig zu interpretieren und stürzten ab. Die Piloten reagierten weder auf den Stick Shaker noch auf die Bank Angle Warnungen richtig, am Schluss endete die Boeing 737 in einem Spiralsturz mit Over-Speed Warnung, dabei wurden in allen Achsen Extremwerte gemessen, die in einem Flug nie auftreten sollten. Die Boeing 737-800 funktionierte nach Angaben des Unfallberichts fehlerfrei. Der Kapitän hatte auf der Boeing 737-800 188 Flugstunden, verfügte mit mehr als 10.000 Flugstunden jedoch über eine grosse Flugerfahrung. Er flog seit 1989 bei Ethiopian auf unterschiedlichsten Mustern und konnte als Kapitän rund 3.700 Flugstunden ausweisen. Der Copilot verfügte auf der Boeing 737 mit 350 Stunden ebenfalls über eine geringe Flugerfahrung auf der Unfallmaschine. Die Unfalluntersuchungsbehörde empfiehlt Ethiopian Airlines ihre Schulungsprogramme und das Crew Resource Management ihrer Cockpitbesatzungen zu verbessern.
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