Bei den Lufthansa Piloten ist Feuer im Dach

30.05.2009 RK
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Der Konzern will den Lufthansa Italia Piloten nicht die gleichen Löhne bezahlen wie den Kollegen in Deutschland, das führt bei VC scheinbar zu einer gröberen Verstimmung.

Eine neue Tarifrunde ist angesagt, die Vereinigung Cockpit steigt mit hohen Forderungen ein und Lufthansa scheint nicht sehr erfreut darüber zu sein. Die Lufthansa Piloten fordern eine Lohnerhöhung um 6,4 Prozent und eine bessere Gewinnbeteiligung, zudem möchten sie die Piloten von Lufthansa Italia selber stellen, da sie Lohndumping befürchten. Dieses Thema ist unter uns Piloten der Dauerbrenner, klar ist, dass es eine Geschäftsleitung in jedem Fall probiert, bei einer neuen Tochtergesellschaft die Pilotenlöhne so tief wie möglich anzusetzen. Wenn ich bei Lufthansa als Pilot in Frankfurt sitzen würde und zugleich noch im Vorstand der Vereinigung Cockpit wäre, würde ich auch aufschreien. In der Fliegerei gilt immer noch das Credo: „you get what you pay for“. Eine Unternehmensführung sollte sich immer im Klaren sein, dass Qualität auch etwas kosten wird. Ich unterstelle niemandem, der bei Lufthansa Italia zu tiefern Löhnen fliegen wird, als sie bei der Passage bezahlt werden, dass er die Qualitätsstandards nicht erfüllt, denn diese sind in Europa und eigentlich auf der ganzen Welt standardisiert und für das Cockpit zu Recht relativ hoch angesetzt. Das Problem bei tiefen Cockpit Löhnen stellt sich unter umständen erst später ein, gut Qualifizierte Besatzungen werden rasch zu besser bezahlenden Airlines abwandern und dies kann in einer noch jungen Airline zu einem Know How Verlust führen. Hohe Fluktuationen im Cockpit sind äusserst ungesund. Deshalb sind die Herren in den Geschäftsleitungen schon ein wenig gefordert und sollten sich gut überlegen, wie tief die Löhne in einem Cockpit angesetzt werden können, damit sie früher oder später nicht zu einem Sicherheitsrisiko werden. Im Februar ist eine Q400 Maschine von Colgan Air abgestürzt und genau hier zeigten sich viele einflussreiche Kreise in den USA äusserst erstaunt, wie wenig diese beiden Piloten verdient haben. Schlussendlich entscheiden wir als Kunden, bei welcher Airline eingestiegen wird, ich bin jeweils beruhigt, wenn ich weiss, dass die Piloten anständig entlöhnt sind und ausgeruht zur Arbeit erscheinen. Remeber: „You get what you pay for“. Anzumerken gilt, dass ich bereits auf allen Seiten gesessen bin, als regulärer Linienpilot, in der Unternehmensführung als Management Pilot und auch sehr gewerkschaftsnahe bei Konfliktlösungen. Hintergrundmeldung finden Sie hier auf aero.de Eure Meinungen sind gefragt, wie sicher sind die Löhne im Cockpit! Diskussion im Kommentarsystem unten.
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