Bauarbeiten am Flughafen Memmingen

18.09.2019 PS
Allgäu Airport
Allgäu Airport (Foto: Allgäu Airport)

Vom 17. September bis zum 30. September ruht der Flugverkehr am Flughafen Memmingen, da in dieser Zeit die Start- und Landebahn verbreitert und erneuert wird.

Zum Auftakt informierten Flughafen Geschäftsführer Ralf Schmid und Peter Groll, Geschäftsführer der ausführenden Baufirma Kutter, vor Ort.

Seit Februar arbeiten die Verantwortlichen auf diesen Tag hin. „Wir haben dieses Zeitfenster gewählt, um im Rahmen einer konzertierten Aktion das Herzstück unseres Ausbaus bewältigen zu können“, berichtet Airport Geschäftsführer Ralf Schmid. Die noch aus der militärischen Nutzung stammende, 2.981 Meter lange Start- und Landebahn wird von 30 auf 45 Meter verbreitert, um künftig internationalen und europäischen Standards zu entsprechen. Parallel dazu wird auch das Instrumentenlandesystem ausgebaut. Folgerichtig werden neben den anstehenden Asphaltierungs- zudem Elektroarbeiten durchgeführt. So wurden bereits am Tag eins der Schließung die Befeuerung demontiert und Kabelzüge für die neue Beleuchtung installiert.

„Wir arbeiten nach einem genau festgelegten Plan Tag und Nacht“, erläutert Kutter-Geschäftsführer Peter Groll. So werde in Nachtschichten Asphalt und Beton abgefräst. Bei Tag heißt es dann, die neuen verbreiterten Teilstücke sowie die sogenannten Schultern der Start- und Landebahn zu asphaltieren. Zudem werden in der ersten Arbeitswoche die Vorarbeiten für eine neue Fernwärmeleitung durchgeführt, welche später von Nord nach Süd verlaufen wird, um das südliche Flughafengelände mit Fernwärme zu versorgen. „In der zweiten Woche“, so Peter Groll, „steht die Deckschicht der Start- und Landebahn im Mittelpunkt.“ Auf einer Breite von 45 Metern und einer Länge von 2,0 Kilometern wird mit sechs Fertigern und zwölf Walzen ein Feinbelag aufgebracht. Später werden die Schultern neben der Start- und Landebahn auf je 7,5 m Breite und auf einer Länge von 3,0 Kilometern auf der gesamten Fläche angeglichen und der neue Asphalt 24 Stunden lang gekühlt. Den Abschluss bilden der Einbau der Befeuerung, weitere Elektro- sowie die finalen Markierungsarbeiten auf der neuen Piste, die dann pünktlich am 1. Oktober wieder in Betrieb gehen soll.

Im Einsatz sind rund 300 Beschäftigte, aufgeteilt in sechs Asphaltkolonnen, acht Tiefbauteams und sechs Fräskolonnen. Zudem sind sechs Elektrotrupps sowie Wachpersonal und die Mitarbeiter der Flughafen Feuerwehr im Einsatz. Rund 100 Lkw werden im Rahmen dieses Großeinsatzes vor Ort unterwegs sein. Während der Baumaßnahmen könne es, so Flughafen Geschäftsführer Ralf Schmid, in den Bereichen der Gemeinden Memmingerberg, Hawangen und Ungerhausen zu einem erhöhten Lkw-Verkehrsaufkommen kommen. „Wir und die beteiligten Firmen versuchen auf jeden Fall, die Belastungen so gering wie möglich zu halten und entschuldigen uns schon jetzt für etwaige Unannehmlichkeiten.“

Insgesamt werden in den beiden Wochen rund 57.000 Tonnen Asphalt auf einer Fläche von 165.000 Quadratmetern eingebaut. Zu der Komplettschließung des Flughafens hatte man sich entschlossen, um beim Asphaltbelag möglichst wenige Übergänge und Nähte auf der Oberfläche zu erhalten und die Qualität des Belags zu optimieren.

Eine neue Heimat erhalten in den nächsten beiden Wochen auch am Südgelände des Flughafen Memmingen beheimatete Eidechsen. Da dort bisherige Shelter abgebrochen werden müssen, die auch als Lebensraum für Eidechsen dienen, entsteht vor deren Rückbau auf einer Fläche von rund 5.800 m² ein Eidechsenhabitat. Dazu werden unter anderem elf Bodenvertiefungen ausgehoben, die locker mit Sand und Steinen aufgefüllt werden. Auch Totholzhaufen und Wurzelstöcke als Unterschlupf kommen hinzu. Die artgerechte Gestaltung des neuen Habitats soll die Eidechsen dazu verlocken, ihren bisherigen Lebensbereich schon vor dem Abbruch freiwillig zu verlassen.

Flughafen Memmingen

Share

Empfohlen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

© 2023 Hobby Verlag AG. Alle Rechte vorbehalten.