Martin Baker M.B.5

01.11.2014 EK
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Martin Baker M.B.5, Herstellerland: Grossbritannien Die Martin Baker M.B.5 war als Allwetterjagdflugzeug gebaut worden. Heute ist die bereits im Jahre 1929 gegründete Firma Martin-Baker, wohl nur noch als Hersteller von Luftrettungssystemen (Schleudersitzen) bekannt. Spannweite: 10,70 m, Länge: 11,50 m, Maximales Abfluggewicht: 5.225 kg

Die bereits im Jahre 1929 gegründete Firma Martin-Baker, heute wohl nur noch als Hersteller von Luftrettungssystemen (Schleudersitzen) bekannt, befasste sich in den Jahren 1930-1945 mit der Konstruktion und Herstellung schneller Jagdflugzeuge, die mit ihren erzielten Leistungen die der im Einsatz befindlichen Typen teilweise deutlich übertrafen. Trotz dieser hervorragenden Ergebnisse wurden die Martin-Baker Jagdflugzeuge nur als Prototypen hergestellt und gelangten nicht in die Serienproduktion. Sie sind deshalb auch weitgehend in der Öffentlichkeit unbekannt geblieben. Nachdem die Firma mit ihren Jägern M.B.2 von 1938 und M.B.3 von 1942 trotz deren hervorragenden Flugeigenschaften und –leistungen im Wettbewerb um Serienaufträge gescheitert war, begann man auf privater Basis mit der Entwicklung der M.B. 5. Der Anspruch war eindeutig, man wollte das beste Jagdflugzeug der Welt bauen und damit der Royal Air Force eine schlagkräftige Waffe im Kampf gegen die Verbände der Luftwaffe zur Verfügung stellen. 1942 begann die Entwicklung des Ganzmetall-Tiefdeckers, der als Antrieb den neuen 2000 PS Rolls Royce Griffon 83 mit zwei gegenläufigen Dreiblatt-Luftschrauben erhielt. Das Fahrwerk war ein volleinziehbares Dreirad-Heckfahrwerk. Am 23.Mai 1944 erhob sich der Prototyp das erste Mal in die Luft. Bereits nach wenigen Erprobungsflügen zeigte die Maschine ihre sehr guten Flugeigenschaften und ihre überragenden Flugleistungen, die kaum von anderen Kolbenmotorflugzeugen der damaligen Zeit nur annähernd erreicht wurden. Der amtliche Abschlußbericht der Flugerprobung bestätigte dann auch, dass das Flugzeug unvergleichlich besser sei, als jedes andere britische Flugzeug. Trotzdem wurde vom Air Ministery die Maschine nicht zum Serienbau gebracht, da die bereits in der Erprobung befindlichen Gloster „Meteor“ und De Havilland „Vampire“ als Turbinenjäger über das größere Entwicklungspotential verfügten und das Zeitalter der Kolbenmotorjäger unwiderruflich beendeten. Die M.B.5 war trotz ihrer hervorragenden Leistungen einfach zu spät gekommen und blieb ein Einzelstück. Das letzte Flugzeug von Martin-Baker war die M.B. 6, diesmal ein strahlgetriebener Deltaflügler, der aber nicht einmal über die Projektphase hinweg kam. James Martin der Chefkonstrukteur und Besitzer von Martin-Baker wandte sich nun der Konstruktion und dem Bau der weltbekannten Schleudersitze zu, die ihm den Adelstitel einbrachten und über 6.000 Piloten das Leben retteten.

Martin Baker M.B.5 (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Martin Baker M.B.5

Baujahr: 1944
Verwendung: Allwetter-Jagdflugzeug
Besatzung: 1 Mann
Startleistung: 2.340 PS (1.745 kW)
Dauerleistung: 2.100 PS (1.565 kW) in 3.740m

Spannweite: 10,70 m
Länge: 11,50 m
größte Höhe: 4,50 m
Flügelfläche: 24,30 m²
Leermasse: 4.182 kg
Startmasse: 5.225 kg
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 632 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 6000m : 736 km/h
Gipfelhöhe: 12.000 m
Steigzeit auf 6000m Höhe: 6,5 min
Reichweite normal: 1.520 km
Reichweite maximal: 1.760 km
Startstrecke: 490 m
Landestrecke: 565 m

Bewaffnung: 4 Maschinenkanonen Hispano 20 mm

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