Manfred Weiss WM-23 Ezüstnyil

01.11.2014 EK
wm23_200

Manfred Weiss WM-23 Ezüstnyil, Herstellerland: Ungarn Ezüstnyil heisst zu Deutsch Silberpfeil. Das Flugzeug wurde in Ungarn gebaut. Spannweite: 10,60 m, Länge: 10,80 m, Maximales Abfluggewicht: 3.290 kg

Kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges verfügte die königliche ungarische Luftwaffe über ein Arsenal von ausländischen Flugzeugen, die nicht dem neuesten Stand der Flugtechnik entsprachen. Als Bombenflugzeuge waren dies die Ju-86 und in Lizenz gebaute He-170, während die Jagdflieger über Fiat CR-32 Doppeldecker verwendeten. In der Flugtechnik hatte sich Ungarn stark an Italien und Deutschland angelehnt. Eine eigene Flugzeugindustrie entstand in den Manfred Weiss werken in Budapest, die ab 1931 Fokker F.VIII in Lizenz bauten. Als erste Eigenentwicklungen folgten die WM-10 und WM-13, zwei leichte Schuldoppeldecker. 1936 entstanden die WM-16 Budapest und die WM-21 Solyom, die ab 1938 in kleiner Serie gebaut wurden. 1939 kaufte Ungarn 12 He-112 Jagdflugzeuge. Deren moderne Konstruktion bildete die Grundlage für die Entwicklung der WM-23 Ezüstnyil, zu deutsch Silberpfeil. Konstrukteur war Bela Samu. Die Maschine war als Tiefdecker mit einziehbarem Spornradfahrwerk in Gemischtbauweise hergestellt, wobei der Rumpf eine Metallkonstruktion darstellte, während die Tragflügel eine Sperrholzbeplankung erhielten. Die Ruder waren stoffbespannt. Als Antrieb verwendete man einen in Lizenz gebauten Gnome Rhone K-14 B. Charakteristisch war der Knickflügel, der von den Heinkel-Konstruktionen He 170 und He 112 übernommen wurde. Der Erstflug erfolgte am 23.02.1940. Die weitere Erprobung lag in den Händen der Testpiloten Szechenyi und Boskovics. Dabei wurden zahlreiche Verbesserungen für den geplanten Serienbau vorgesehen, so sollte ein Daimler Benz DB 605 Triebwerk verwendet werden. Der hölzerne Tragflügel wurde durch eine Ganzmetallkonstruktion ersetzt. Die so geplante Serienmaschine erhielt die Bezeichnung WM-123, eine Aufklärervariante WM-23 B und ein zweisitziges Schulflugzeug WM-23 G waren ebenfalls geplant. Der Absturz des einzigen Prototypen im Mai 1941, nach insgesamt nur 105 Minuten Gesamtflugzeit, beendete die Entwicklung der WM-23 und damit den Versuch, die ungarischen Jagdverbände mit einer nationalen Eigenentwicklung auszurüsten. Die Jagdverbände wurden mit Messerschmitt Bf 109 E und F ausgestattet. Die Manfred Weiss Flugzeugwerke übernahmen 1942 die Produktion der Messerschmitt Me 210, von der bis 1944 insgesamt 377 Stück gefertigt wurden.

Manfred Weiss WM-23 Ezüstnyil (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Manfred Weiss WM-23/I

Verwendung: Jagdflugzeug
Baujahr: 1940
Besatzung: 1 Mann
Triebwerk: ein luftgekühlter 14 Zylinder Doppelsternmotor WM-K-14B (Lizenz Gnome-Rhone K-14) mit Ganzmetall-Zweiblatt-Verstellpropeller
Startleistung: 1.020 PS
Dauerleistung: 890 PS in 4.000 m

Spannweite: 10,60 m
Länge: 10,80 m
größte Höhe: 3,55 m
Propellerdurchmesser: 3,75 m
Propellerfläche: 11,04 m²
Spurweite: 3,08 m
Flügelfläche: 23,50 m²
V-Form: +5°
Leermasse: 2.440 kg
Startmasse normal: 3.090 kg
Startmasse maximal: 3.290 kg
Tankinhalt: 550 Liter
Flächenbelastung: 140,0 kg/m²
Leistungsbelastung: 3,23 kg/PS
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 495 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 5.000m: 540 km/h
Reisegeschwindigkeit in 5.000m: 470 km/h
Gipfelhöhe: 9.000 m
Steigleistung: 17,0 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 1 min
Steigzeit auf 6.000 m: 6,2 min
Reichweite normal: 600 km
Reichweite maximal: 730 km
Landestrecke: 420 m
Startstrecke: 350 m
Flugdauer: 1,75 h

Bewaffnung: zwei 12,7 mm Maschinengewehre Gebauer Danuvia GEP und zwei 8,0 mm Maschinengewehre Gebauer Danuvia GAP
Bombenlast maximal: 100 kg Abwurfwaffen an vier Aufhängepunkten unter den Tragflächen

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