Klemm Kl 105

01.11.2014 EK
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Klemm Kl 105, Land: Deutschland Die Klemm Kl 105 wurde als ziviles Schul- und Reiseflugzeug gebaut. Spannweite: 10,92 m, Länge: 7,35 m, Maximales Abfluggewicht: 610 kg

1936 war die Entwicklung der neuartigen Teilschalenbauweise durch Hanns Klemm in der Leichtflugzeugbau Klemm GmbH in Böblingen abgeschlossen. Teilschalen bestehend aus Spanten, Gurten, Sperrholzaußenhaut wurden unlöslich durch eine neuartige Klebetechnik verbunden. Unter Temperatur und Druck entstand ein leichtes aber sehr festes Bauelement, das als zum Beispiel als Rumpfhalbschale verwendet wurde. Das Verfahren wurde auch bei den Tragflächen- und Leitwerkskonstruktionen ab 1938 bei Klemm verwendet. Das erste Modell bei dem diese Bauweise angewandt wurde war die Kl 105. Anfang 1938 entwarf Carl Bucher einen zweisitzigen Tiefdecker mit festem Heckspornfahrwerk und Normalleitwerk, der als Privatflugzeug und von Fliegerclubs als Reise-, Schul- oder Schleppflugzeug für Segelflugzeuge verwendet werden sollte. Als Motor wurde der Vierzylinder-Reihenmotor Zündapp Z9-092 verwendet, der aus zwei Liter Hubraum 50 PS entwickelte. Der Rumpf bestand aus zwei Halbschalen und bot in der vollverglasten, relativ geräumigen Kabine zwei nebeneinanderliegende Plätze für den Piloten und einen Fluggast oder für Flugschüler und Fluglehrer. Der zweiteilige Tragflügel war ebenfalls in Teilschalenbauweise ausgeführt und schloss an ein, fest am Rumpf befindliches, kurzes Mittelstück an. Die Außenflügel konnten nach Lösen der Verbindungsbolzen an dieser Trennstelle nach hinten geklappt werden.
Höhen- und Seitenleitwerk waren freitragend und ebenfalls als Teilschalen ausgebildet. Die Haupträder des festen Fahrwerks waren an Dreibeinträgern aufgehängt und wurden über Duo Servo Innenbackenbremsen hydraulisch gebremst. Der Schleifsporn war gefedert. Der Erstflug der Kl 105 fand im September 1938 statt und die folgende Flugerprobung zeigte die Vorteile der neuen Bauweise deutlich, die Maschine war leichter und gleichzeitig robuster als ihre Vorgänger. Bei Klemm begann man den Serienbau vorzubereiten, es entstand eine Nullserie von 12 Maschinen, von denen einige auch mit dem Vierzylinder-Reihenmotor Hirth HM 515 ausgerüstet wurden. Bis zum Kriegsbeginn am 1.September 1939 sind insgesamt etwa 20 Klemm Kl 105 gebaut worden, von denen drei bei der Luftwaffe als Übungs- und Kurierflugzeuge eingesetzt wurden.

Klemm Kl 105 (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Klemm Kl 105

Land: Deutschland
Verwendung: ziviles Schul- und Reiseflugzeug
Triebwerk: ein luftgekühlter hängender Vierzylinder-Reihenmotor Zündapp Z9-092 mit festem Zweiblatt-Holz-Propeller
Startleistung: 50 PS (37 kW)
Dauerleistung: 42 PS (31 kW) in 3.000 m
Besatzung: 2 Mann
Nutzlast: 220 kg
Baujahr: 1938

Spannweite: 10,92 m
Spannweite mit beigeklappten Flügeln: 2,30 m
Länge:7,35 m
größte Höhe: 2,00 m
Propellerdurchmesser: 1,90 m
Propellerfläche: 2,84 m²
Spurweite: 2,32 m
Flügelfläche: 15,10 m²
V-Form: 5,25°
Streckung: 7,90
Bruchlastvielfaches: 7,20
Leermasse: 340 kg
Startmasse normal: 560 kg
Startmasse maximal: 610 kg
Tankinhalt: 55 Liter
Schmierstoff: 4 Liter
Flächenbelastung: 40,40 kg/m²
Leistungsbelastung: 12,20 kg/PS (16,57 kg/kW)
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 139 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 3.000 m: 151 km/h
Reisegeschwindigkeit in 3.000 m: 130 km/h
Landegeschwindigkeit: 65 km/h
Gipfelhöhe: 3.500 m
Steigleistung: 1,9 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 12,0 min
Steigzeit auf 3.000 m: 45 min
Reichweite normal: 500 km
Reichweite maximal: 580 km
Kraftstoffverbrauch: 11 Liter/100 km
Flugdauer: 4 h
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