Aichi H9A1

01.11.2014 EK
aichih9a1_200

Aichi H9A1, Land: Japan Die Aichi H9A1 wurde Ausbildungsflugboot gebaut. Spannweite: 24,00 m, Länge: 16,95 m, Maximales Abfluggewicht: 7.900 kg

Nachdem Ende 1940 die Entwicklung und der Serienbau der großen Flugboote Kawanishi H8K1 durch die japanischen Marinefliegerkräfte beschlossen wurde, schien es im Vorfeld notwendig, ein spezielles Flugboot zur Schulung der zukünftigen Besatzungen zu entwickeln. Diesen Auftrag erhielt die Firma Aichi, die sofort mit den Projektierungsarbeiten begann, da man nur ein relativ kleines Zeitfenster bis zur geplanten Einführung der H8K1 zur Verfügung hatte. Im März 1940 waren die Arbeiten unter der Leitung von Chefentwickler Morisike Mori abgeschlossen.
Das Projekt hatte die Bezeichnung H9A1 erhalten und sah ein abgestrebtes zweimotoriges Hochdecker-Flugboot in Ganzmetallbauweise mit Normalleitwerk und festen Stützschwimmern vor, das stark an die amerikanische Consolidated PBY ?Catalina? erinnerte. Den Antrieb besorgten zwei Neunzylinder-Sternmotoren Nakajima Kotobuki-41 mit je 710 PS Startleistung. Der Rumpf bot Platz für die beiden Piloten, den Bordingenieur, den Funker und den Ausbilder. Drei zusätzliche Plätze waren für die Auszubildenden vorhanden. Rumpfbug und Kabine waren großzügig verglast und boten gute Sicht nach vorn, oben und unten. Zum besseren Transport an Land verfügte die Maschine über ein anbaubares Bugsierfahrwerk. Um Bordschützen und Bombenschützen ausbilden zu können, hatte die Maschine zwei mit je einem 7,7 mm Maschinengewehr Typ 92 bestückte Waffenstände erhalten. Einen im Bug und den anderen auf dem Rumpfrücken. Für die Bombenschützenausbildung konnten bis zu 250 kg Fliegerbomben oder Wasserbomben mitgeführt werden. Das Flügelmittelstück ging über den Rumpf hinweg und lag auf einer Pylone auf. An der Vorderkante waren die beiden Motoren angebracht, von denen zwei kräftige I-Stiele zum Rumpf führten. Die Außenflügel trugen die festen Stützschwimmer. Das freitragende, als blechbeplankte Metallkonstruktion ausgeführte Normalleitwerk war relativ hoch angesetzt. Die Marineflieger bestellten im Mai 1940 drei Exemplare von der H9A1, von denen das erste bereits im September 1940 fertiggestellt war. Der Erstflug fand am 23.September 1940 statt und zeigte keine besonders guten Ergebnisse. In der weiteren Flugerprobung erwies sich die Maschine als instabil und besonders die Wasserung war problematisch. Die Motoren erwiesen sich als sehr spritzwasserempfindlich, was einen Umbau am Flügelmittelstück notwendig machte. Beim zweiten Exemplar vergrößerte man dann auch die Spannweite von 21 m auf 24 m und die Flügelfläche von 58,6 m² auf 63,3 m². Außerdem änderte man die Stufung am Bootsrumpf und an den Stützschwimmern und vergrößerte die Querruder und Landeklappen. Diese Umbauten verbesserten die Flugeigenschaften wesentlich, so dass Aichi Ende 1941 einen Auftrag über 24 H9A1 als Schulflugboot ?Marinetyp 2 Modell 11? erhielt, die zwischen 1942 und 1943 im Aichi Werk in Ettoka gefertigt wurden. Weitere vier Maschinen baute Nippon Hikkoki 1943. Da die Flugboote nur in den japanischen Küstengewässern eingesetzt wurden, blieben sie bis Kriegsende den Alliierten unbekannt und erhielten deshalb auch keinen Codenamen. Es hat keine der 31 gebauten H9A1 den Krieg überlebt.

Aichi H9A1 (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Aichi H9A1

Verwendung: Ausbildungsflugboot
Triebwerk: zwei luftgekühlte 9-Zylinder-Sternmotoren Nakajima Kotobuki 42 oder 43 mit verstellbaren Dreiblatt-Metall-Propellern
Startleistung: je 710 PS (523 kW)
Dauerleistung: je 595 PS (439 kW) in 3.000 m
Besatzung: 5-8 Mann
Erstflug: 23.September 1940

Spannweite: 24,00 m
Länge: 16,95 m
größte Höhe: 5,25 m
Propellerdurchmesser: 3,0 m
Propellerfläche: 7,07 m²
Spurweite des Bugsierfahrwerks: 2,80 m
Abstand zwischen den Stützschwimmern: 15,80 m
Flügelfläche: 63,3 m²
V-Form: Außenflügel +4°
Streckung: 9,1
Leermasse: 4.930 kg
Startmasse normal: 7.550 kg
Startmasse maximal: 7.900 kg
Tankinhalt: 1.300 Liter
Flächenbelastung: 124,80 kg/m²
Leistungsbelastung: 5,56 kg/PS (7,55 kg/kW)
Höchstgeschwindigkeit in Meeresnähe: 294 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 3.000 m: 315 km/h
Marschgeschwindigkeit in 3.000 m: 220 km/h
Landegeschwindigkeit: 95 km/h
Gipfelhöhe: 6.780 m
Steigleistung: 4,5 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 3,75 min
Steigzeit auf 3.000 m: 14 min
Reichweite normal: 1.850 km
Reichweite maximal: 2.150 km
Flugdauer: 10 h
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